Sunday, December 27, 2009

Goodbye Aussie

Den Koffer im Fernsehraum abgestellt, der Handgepäck-Trekkingrucksack gepackt in der Küche stehend und den Mac noch mal an den Strom lassen während die Internetuhr die letzten Minuten runter tickt. Ich nippe an meinem Tee und lasse die letzten zwei Wochen vor meinem geistigen Auge Revue passieren.
Flughäfen, Tourbusse, Sand, Steine, Sonne, Meer,... das Land verschwimmt und ich mit ihm.
China heißt das nächste Ziel, wo ich Peking Ente (vermutlich nur Füße) essen werde und die Stadt die es nicht gibt begucken werden. Seien wir froh, das Bielefeld nicht verboten ist.

Friday, December 25, 2009

Merry Christmas!

Diesen Gruß habe ich, mit einem leicht in die Länge gezogen i-Ton, gestern und heute zuhauf in und um das Gebäude von Hillsong gehört. Der Heiligabendgottesdienst war gefüllt mit einem ungewöhnlichen Krippenspiel, alten Chorälen in peppiger Form und freundlichen Menschen.
Ich wurde spontan zu einer Weihnachtsparty von Studenten von Hillsong College eingeladen und habe (zur Beruhigung aller Mütter) richtig gut gegessen!
Ich wünsche euch allen ein paar besondere Tage, egal was ihr macht. Reflektiert ihr 2009, dann nehmt euch die Zeit und zieht positive Schlüsse. Ist euch der wahre Sinn von Weihnachten wieder neu wichtig geworden, dann erfreut euch an der Erkenntnis und setzt sie um.
Wollt ihr einfach nur eine gute harmonische Zeit mit der Familie und Freunden verbringen, dann freut euch an den Kleinigkeiten - sind die Paranüsse dieses Jahr besonders lecker?

Und wenn euch mal nach gar nichts Weihnachtlichem ist, dann genießt auch das und entspannt euch! Ich glaube ich gehe heute mal früh ins Bett ;-)

Wednesday, December 23, 2009

Hotspots vs. Hotspurs

Jeder wird sich an Jürgen Klinsmanns erfolgreichen Jahre Anfang der 90er in England bei Tottenham Hotspurs erinnern. Ebenso heiß sind die W-Lan Möglichkeiten hier in Adelaide. Im Hostel, in der Bibliothek, im Museum oder im Café, überall kann man umsonst ins weltweite Netz einsteigen. In wenigen Stunden geht es weiter nach Sydney, wo ich dann zu Weihnachten sein werde, also dies sei ein letzter Gruß aus South Australie - the festival State!

vast and majestic

Die Zutaten sind hinlänglich bekannt: Drei Tonnen flaches Land, 4500 Meter Hitze und 25 Bruttoregistertonnen Sand und Erde = Outback. Irgendwo schießt dann ein rotbrauner Felsen aus dem kargen Boden und wird von den Ureinwohnern als heilig erklärt.
Die schiere Größe der Landschaft grenzt an Verschwendung von Erdboden, die Wärme wirkt wie ein Überschuss an Sonnenergie, den die Sonne für die Feiertage vor Freude emittiert. Der Asphalt flimmert und schmilzt nicht sondern dehnt sich einfach über tausende von Kilometern aus.
Die Büsche, kargen Bäume und die Sträucher verbieten das Wort Wüste und machen den Outback zu einem speziellen Landstrich mit perfekt angepasster Vegetation.
Wie sooft vermag die Kamera nicht einzufangen, was das bloße Auge geschützt hinter Sonnenbrillengläsern wahrnimmt. Schönheit und Trostlosigkeit liegen ebenso dich bei einander wie Staunen und Angst. Diese Landschaft hat Macht und Kraft, die den Menschen klein und ohnmächtig erscheinen lassen und dennoch sagt sie "Herzlich willkommen!"

Tuesday, December 15, 2009

no worries or give peace a chance

"Der Friede Gottes, der höher ist als alle menschliche Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus" (Phil 4,7)

Geschehen. Ich habe diesen Tag des Ausruhens Sabbat genannt und gut entspannt. Dank einer Internetflatrate für einen Tag konnte ich alle lästigen Buchungen erledigen und fühle mich jetzt organisierter, sicherer und irgendwie wohler. Wüste wo bist du? Ich komme!

Monday, December 14, 2009

batman begins

In der Dämmerung fliegen die Fledermäuse tief und hängen sich entspannt kopfüber in einen der weitausladenden Bäume des botanischen Gartens. Frech luken zwei Kakadus aus einem Loch in Baum, die Luft ist geschwängert von Blumenduft und Sommernachtstraum. Diese Frivolität der Natur nahmen sich die Damen und Herren des Stadtrates zu Herzen und installierten viele Lichter in der Stadt. Kathedrale, Opernhaus und die Brücke erstrahlen in würdiger Pracht. Zum Christfest sind neben beleuchteten Weihnachtsbäumen an steinernen Fassaden Projektoren aufgestellt, die bunte Muster auf die alten Gebäude zaubern und so dem Abendspaziergang einen ganz speziellen Charme verleihen.

Sunday, December 13, 2009

counting the days

Ich will ja nun wirklich nicht immer jammern, aber im Moment waere ich schon gerne wieder zuhause, oder noch in Neuseeland. Ich entwickle mich gerade (wieder) zum Spiesser und merke, dass dieses 'Backpacking' vielleicht doch nichts fuer mich ist. Es sind noch 18 Tage und die werde ich noch rumkriegen, aber fuer so eine Einstellung sind sie eigentlich zu schade und viel zu teuer. Deshalb versuche ich das Beste draus zu machen. Schliesslich gehoere ich zu dieser Generation, die das koennen. Die die Arme hochkrempeln und sagen "These colours will never yield!" Aufgeben werde ich auch nicht und die Sonne lacht gerade schoen vor dem Fenster des Internetcafes. Wenn diese ganze Hostelbucherei nicht waere... Wer reist auch an Weihnachten?!
Ich glaube ich sollte anfangen Tagebuchzuschreiben, damit ich auch aus Fehlern lernen kann.

Sydney is a city

Ich bin gut in Sydney angekommen und mache mich jetzt mal daran, diese Stadt ein wenig zu erkunden. Vom Shuttle Bus vom Flughafen bis zu meiner zweifelhaften Unterkunft habe ich schon ein paar feine Ecken gesehen, die an Phantasien von Paris oder Berlin oder auch Kassel erinnern. Es gibt hier Strassencafes und Baeume auf den Gehsteigen. Heute will ich mal die Oper ansehen und dann weiss ich noch nicht, womit ich die Zeit totschlage...

Saturday, December 12, 2009

Homeward bound - I wish I was

Meine Tage in Neuseeland sind gezählt. Ich steige heute ins Flugzeug Richtung Australien. Dort werde ich 3 Tage bei d-lux budget hotel, 0061 2 9331 7485 bleiben. Dann am Dienstag nach Alice Springs fliegen eine 6 Tagestour durch den Outback machen, in Aidelaide rauskommen und dann wieder in Sydney Weihnachten verbringen. Am 27.12. gehts nach Peking und am 30.12. weiter nach Deutschland, wo ich um 22.00 Uhr von lieben Leuten abgeholt werde.

Ich schreibe euch das so detailliert, da ich kein Handy mehr habe und ich euch wenigstens ein bisschen informiert haben möchte.

Bis bald!

Daniel kommt wieder und freut sich sehr!

Cotton fields

Immer wieder hebt er den Blick, schaut gen Horizon. Keine Wolke zu sehen. Mit der rechten Hand wischt er sich den perlenden Schweiß von der Stirn, rückt die Krempe des Strohhutes zurecht und senkt den Kopf wieder. Die Sonne steht hoch am Himmel von Lousiana und bedeckt die Felder mit einem gleißenden Hitzefilm. Jedes Mal wenn er den Spaten in den trockenden Boden sticht, klebt sein Hemd am Rücken.
Morgen wird es regnen, oder Übermorgen, auf jeden Fall in den nächsten Tagen. Keine Sinflut, aber genug Regen um den Pflanzen Wasser zu bringen. Es muss einfach. Es hat harte Jahre gegeben und immer hat es zur rechten Zeit Sonne und Regen gegeben. Warum ist das so schwer zu glauben. Er bückt sich und greift in die Erde, sie ist staub trocken.
Alle sind sie gegangen. Zuerst die Hilsarbeiter von den Bergen, dann die Mexikaner, zuletzt seine Frau. Hoffnungslos sei es, Zeit Altes aufzugeben und Neues zu beginnen. Er bleibt, er wird immer bleiben.
Er wird neue Arbeiter brauchen, um die Ernte einzubringen. Die Ernte. Sie wird kommen.

Monday, November 23, 2009

"I am just a bloke" or why I like James May

Hier in Neuseeland habe ich Top Gear für mich entdeckt. Sicher kannte ich die drei von der Tankstelle schon vorher, aber das Bestof auf dem Flug von Australien nach Auckland und die unzähligen Stunden auf youtube gaben mir ein unterhaltsames, wenn auch differenziertes Bild der britischen Fernsehunterhaltung.
Da ist zunächst Hauptmoderator und Egozentriker Jeremy Clarkson, der Deutsche hasst und einen gewissen Fable für britisches Militär hat. Sein Verhältnis zu heimischen Politikern kann man gelinde gesagt als Fehde bezeichnen; auf der einen Seite die um 'Health & Safety' besorgten Landpfleger, auf der anderen der Geschwindigkeitsrüpel Clarkson mit dem schweren rechten Fuß.
Sein Hass auf Deutsche bezieht Porsche übrigens mit ein, aber immerhin setzt er sich mit diesem Missstand seiner Seele auseinander und schreibt Kolumnen über die Zuffenhausener und sein Verhältnis zu ihnen. "To me Ferrari is a downsize version of God and Porsche is a bumped up VW beetle."

Richard Hammond spielt die Rolle des Edelproleten, ist leicht von allem beeindruckt, trägt lässige Ledermäntel und statt Jeremys ausgetretenen Wildlederstiefeletten modische Lederslipper oder auch mal Westerboots, wenn er in seinen amerikanischen Muscle-cars über den Freeway cruised. Eine gewisse Affinität zu Amerika kann man ihm nicht absprechen, obwohl er auch einen 911 besitzt.

Einen Porsche Boxter kaufte sich kürzlich James May, der heimliche Star der Sendung. Von den anderen permanent gestichelt und wegen seines vorsichtigen Fahrstils als 'Captain Slow' verschrien ist er der technisch versierteste, der auch das Detail liebevoll hervorhebt und abseits von Donuts und Querbeschleunigung die Seele des Autos freikratzt. Wenn er auf automobile Spielzeugsuche aus den 50ern geht wird er abwechselnd zum Kind und zum 'Nerd'. In 'the F-Word', einer TV-Show von Großbritanniens Proletenkoch Gordon Ramsey musste sich May einiger Prüfungen unterziehen, um seine Mannheit zu beweisen. Auf Ramseys Frage, warum er immer an dritter Stelle bei Top Gear komme, meinte May er sei eben nur ein Kerl und hätte keine Frau oder Familie, wie die anderen. Nach dem Genuss von einem Bullenpenis und vergorenem Walfleisch musste Ramsey zugeben, dass James May der wahre Mann bei Top Gear ist, danach Hammond und Clarkson zuletzt. Über seinen Kleidungsstil lässt sich allerdings debatieren.

time is running out

noch weniger als 2 Wochen hier in Neuseeland und es gibt noch soviel zu tun... Die to-do-Listen wachsen stetig. Gefühlte 300 Abschiedsessen habe ich schon hinter mir und ich glaube es kommen noch 82...
Auto will gerade verkauft werden und zwischen $100 und $700 scheint vieles möglich zu sein. Mein Bett ist schon unter dem Hammer und jetzt fehlt noch der Schreibtisch, den ich seinerzeit locker in den Mazda gelupft habe und mit einer gelben Schnurr die Klappe zu gezurrt habe, bis sie sich auf dem Motorway ihrer Aufgaben eigenmächtig entbunden hat.

Ich weiß, ihr wartet alle auf Emails, Postkarten und vielleicht auch Souvenirs. Geschuldet einem gewissen Zeit- und Geldmangel werden diese dürftig ausfallen, ich hoffe jedoch bald wieder persönliche Emails schreiben zu können.

Tuesday, November 3, 2009

St. Anger

Daniel ist wütend. Ich bin mir ja nie so sicher, was für ein Bild ich nach außen kommuniziere. Vielleicht könnt ihr euch mich nicht als kleinen grünen Giftzwerg vorstellen, vielleicht doch. Mein Vater weiß schon länger, dass ich auch mal hitzig sein kann.

Jetzt gerade bin ich missgestimmt. Vorrübergehenderweise, so nehme ich an. Was macht man mit Wut im Bauch? - Singt man das gleichnamige Lied von PUR und wünscht sich ins Abenteuerland? Oder zerhackt man Möbel im MLK? Geht man raus und schreit laut?
Ist die Devise nur nach einem Ventil zu suchen oder sie in sich zu vergraben. Darf man Ursachenforschung betreiben?

Mein geschätzter Bruder Jonathan spricht ja immer gern von einer 'heiligen Wut'. Da stelle ich mir Jesus vor, als er mit einem Strick den Tempel von den Geldwechselern und Souvenirhändlern befreit hat.
Heilig ist meine Wut wohl nicht, was sie nicht unheilig macht. Es ist Frust über zwischenmenschliches Unrecht. Da es aber an mir selbst und nicht an unschuldigen Dritten verübt wurde, ist eine objektive Haltung schwer einzunehmen oder gar unmöglich.

Einfach die andere Wange hinhalten oder kämpfen? Ulrich Wickert hat mal ein Buch mit dem Titel "Gauner muss man Gauner nennen" geschrieben. Vielleicht sollte ich einfach Unrecht Unrecht nennen und den Rest Gott überlassen.

Monday, November 2, 2009

long live the obese pacific Islanders!

Vor einigen Tagen im Fitnessstudio nutzen zwei kräftige Polyneserinnen abwechselnd die Geräte, die ich gerade als nächstes nutzen wollte. Ich konnte mir nicht ganz verkneifen zu denken, dass die beiden ein bisschen Fitness gut gebrauchen können.
Sympathisch fand ich, wie gut gelaunt sie der bevorstehenden Aufgabe von mehreren Monaten ins Auge sahen.

Gestern auf dem Parkplatz vor dem Warehouse wollte mein Auto wieder nichts vom Rückwärtsgang wissen. Also schob ich es aus der Parklücke. Sofort kamen zwei Maori-Damen ähnlicher Statur wie die aus dem Studio und schoben den Wagen so kräftig aus der Lücke, ich hätte keinen Motor mehr gebraucht!

"Ich habe gekotzt"

Diese Zeile könnte der Anfang eines Benjamin von Stuckrad-Barre Buch sein, doch leider was das nur die Beschreibung der Bootsfahrt nach Stewart Island. Vor dem Wellengang auf hoher See hatte ich noch schön einen Tee mit Milch getrunken, der als Katalysator das Frühstück rascht nach oben beförderte. Für mich eine neue Erfahrung, die versüßt wurde durch den Umstand, dass alle Schiffe hier in Neuseeland mit Papiertüten ausgestattet sind.

North Shore it is, mate!

Ich bin umgezogen aus rein praktischen Gründen. Statt 24km muss ich nur noch 4km zur Arbeit fahren, statt $170 pro Woche zahle ich nur noch $120, was meiner Gehaltskürzung etwas entgegen kommt. Dass ich es hier etwas ruhiger habe ist ein schöner Nebeneffekt.

Daniel Rahn
34 Gretel Place
Hillcrest
North Shore City 0627

Das ist immer noch Auckland, aber eben etwas märchenhafter über der Brücke.


Sunday, November 1, 2009

Middle Earth unplugged

Nun habe ich fast die gesamte Südinsel bereist und muss wirklich sagen, dass ist Neuseeland, wie man es von Peter Jackson und den anderen Tourismus Päpsten erzählt bekommt. Ich bin ja noch nicht so viel in bergische Landschaften gereist, aber das hier hat mich echt umgehauen. Doch der Reihe nach:

1) Mit einem Freund, den ich in Irland kennen gelernt, kam mich nach seiner Diplomarbeitsphase besuchen und gemeinsam ging es auf den Heaphy Track (später mehr dazu). Wir haben dann gemeinsam das Land per Zug durchquert, von Greymouth über die Südalpen nach Christchurch. So eine Bummelbahn stampft die Berge rauf und durchquert etliche Viadukte und schnaubt durch unzählige Tunnel während der geneigte Fahrgast auf Plattformen im Freien (Viadukt) oder Dunkeln (Tunnel) steht. In Christchurch haben wir uns den Ruß von der Stirn gewischt, den anhänglichen Damen mittleren Alters am Nachbartisch Lebewohl gesagt und haben drei Tage dieses malerische Städtchen erkundet.

2) Dann kam Aída runter geflogen und zu dritt ging es in einem Jucy Campervan gen Süden. Diese Karren sehen wirklich so aus, wie sie heißen: grassgrün und Elton John lila. http://jucy.co.nz/ Da Aída und der Freund jeweils unter 60 kg wiegen und nur 30cm zum Schlafen brauchen passten wir auch alle gut rein und ich als Riesenbaby in die Mitte.

3) Die ersten Tage haben wir an der Ostküste Steine und Tiere beguckt, hauptsächlich Felsformationen im Wasser und zu land und Pinguine und Meersäugetiere wie Robben und Seelöwen. Abgeschlossen haben wir den Küstenstreichen mit Stewart Island und Kiwis erspähen, leider hatte ich kein Glück.

4) Dann ging es rauf zu den Gletschern und schlechtem Wetter an der Westküste. Als wir aufgrund letzterem einen Tag auf die Gletschertour am Fox warten mussten parkten wir unseren Toyota Previa an einem wunderschönen Aussichtspunkt an einem kleinen Flüsschen und wachten mit einer super Sicht auf Mount Cook auf.

5) Nach einem kurzen Zwischenstopp in Queenstown zum Duschen (eine Woche geht immer ohne) und Wäsche waschen ging es dann weiter ins Fjordland.

6) Dank glücklicher Abfahrtszeiten und der Nebensaison konnten wir zu einem guten Preis auf eine Bootstour im Doubtful Sound springen. Das Wetter war mehr als prächtig, der schönste Tag des Urlaubs - bis dahin. Mir sind die Augen rausgefallen. Ich saß die ganze Zeit da und dachte, das ist einfach zu viel, um alles aufzunehmen. Irgendwann konnte ich aber entspannen und einfach die Schönheit genießen. Rechts und links türmen sich dicht bewaldet die Klippen auf, im Hintergrund hohe, schneebedeckte Berge, vor uns das weite Meer und rechts und links Wasser, Robben, Pinguine, Seitenarme und Inseln.

7) Am selben Abend fuhren wir die einsame Straße zum Milforn Sound rauf. Die Schilder "Avalanche Area - No stopping" waren Respekt einflößend und die Nacht mitten in den Bergen am Straßenrand hatte was von "Houston, wir haben ein Problem". Man fühlte sich wirklich einsam, eine leicht bedrückende aber dennoch friedvolle Einsamkeit. Am nächsten Morgen hatte Gott wieder die Erde geküsst und die Sonne lachte über den See als wir früh morgens in einem Schlauchboot an den Beginn des Tracks gebracht wurden. (Eigentlich ja das Ende, da ddie rassistische Politik der Parkrangers uns nicht den ganzen Wanderweg machen ließ) Es folgten zwei absolut sonnige Tage in T-shirt und Shorts im Schnee mit tausend Stops bei denen die Kameras surrten. McKinnon Pass im Winter ist das Beste, was ich in Neuseeland gesehen habe. Da stockt einem der Atem und es fällt leichter an Schöpfung zu glauben.

Timeless music all the time

Ich weiß nicht, was in deutschen Backstuben im Radio gespielt wird, aber man würde ja so WDR4 oder dergleichen erwarten. Hier läuft permanent der oben genannte Sender und ich sage euch: Das ist wirklich zeitlose Musik. 'Tamborine Man' kommt mindestens zweimal am Tag, den sich später Simon and Garfunkel und Yussuf Islam teilen.

Auch Scott McKenzie und die Mamas und Papas dürfen mal ran und 'Yesterday' von den Beatles kommt auch immer gut bei den Nostalgikern.

Last man standing

Ingo ist smarte 65, aber mit den blondierten Haaren und dem Playboy-Lächeln fällt das gar nicht so auf. Im Ruhrgebiet sagt man zu solchen Menschen wohl "Dat isn Tier!", obwohl ich finde er hat was maschinelles, zumindest die Geschwindigkeit und Präzision seiner Arbeit, dabei sind seine Maschinen mit 40-50 Jährchen alle jünger als er.
Der gute Mann fängt immer mindestens eine Stunde früher an als ich und bleibt dafür gerne 2-3 Stunden länger. Ich frage mich immer, wie er das ganze Geld ausgibt, was er verdient.

Er liebt seinen Beruf und ist emotional auch für kleine Dinge empfänglich. So war es letztens ein halber Weltuntergang, als der Strom für ne Stunde ausfiel. Andererseits kann er sich auch über den Sauerteig freuen, der keck den Deckel des Eimers beim Gären hebt.

Dass er eine deutsche Bastion in Auckland ist unterstreicht er auch mit seinem Wagen. Ein Mercedes 260E (W124) Linkslenker aus Deutschland vor 19 Jahren importiert, der von Orient Motors gewartet wird. Das Nummernschild ist "I DIEHL" und ist nur ein Teil des sentimentalen Wertes für den Bäcker.

From dawn till dust

Nun sind sie also vorbei die schönen Zeiten, wo ich als authentische Sprachquelle hauptsächlich süßen Mädels die deutsche Sprache und die deutsche Kultur näher brachte. Bei einer solcher Kulturaktion beim deutschen Bäcker auf dem North Shore erwähnte die Lehrerin beiläufig, dass ich in einigen Wochen ja einen Job brauchen würde. Der Bäcker ganz locker "Haste meine Telefonnummer? Melde dich mal, wennde wieder da bist" (Er ist Hesse und hält nicht viel von deutscher Auslautverhärtung). Am letzten Tag des Urlaubs, ich saß gerade in der Post in Wannaka, klingelte mein Handy und er meinte: "Kannste Mittwoch kommen?"
Das mit Mittwoch klappte wegen meines Autos nicht, dass um 3.15 Uhr einfach nicht fahren wollte, aber das ist eine eigene Geschichte.

Jetzt arbeite ich also von Mittwoch bis Freitag beim Bäcker von 4 Uhr bis 14 Uhr, ohne Pause, denn Pausen sind was für Weicheier... Aber dafür dann Samstag von 1 Uhr bis 11 Uhr.

Ich darf so ziemlich alles machen, nicht nur sauber machen, aber eben auch das. In so Bäckereinen weiß man ja nie so genau, was jetzt Mehlstaub, Goldstaub oder Hausstaub ist. Wenn ich es beim Abwiegen etwas zu genau nehme, meint der Bäcker, er heißt übrigens Ingo, immer: "Das ist Teig, kein Gold!".

Noch eine Weisheit ist diese: "Kühl und weich macht den Bäcker reich, warm und fest gibt ihm den Rest!"

Friday, September 18, 2009

holidays

Ich schalt' jetzt mal auf Fernfunk und bin für 3 Wochen nicht erreichbar.

Südinsel: Heaphy Track, Arthur's Pass, Christchurch, Dunedin, Stewart Island, Queenstown, Franz Josef (Strauss) und Fox Gletscher und dann wieder nach Auckland...

Thursday, September 17, 2009

South Island Part II

Samstag morgen werden Tim und ich mit 10 erfahrenen Kiwi-Trampern auf den Heaphy-Track gehen. Simon (I nenne ihn 'the Master-himself') hat Tim und mich eingestielt und Listen mitgegeben, was wir alles mitnehmen müssen. Sicherheit war hier das Zauberwort.

Wir haben alles beisammen und werden jetzt mal alles in die Rucksäcke packen und sie wiegen.

Nach 4 Tagen werden Tim und ich uns dann auf den Weg nach Christchurch machen und dort Aída treffen, mit der wir dann den südlichen Teil der Südinsel abklappern werden. Gletscher, Kiwis, Sounds,... - Rock'n'Roll!

inglorious basterds

Ich habe letztens einen Rüffel bekommen, dass mein Blog ja nur Filmzitate beinhalte, weil ich letztens so ins Schwärmen über "Taken" verfallen bin, was unter uns eigentlich gar nicht so ein guter Film ist, aber gerade Männer sehr unterhält und zum Träumen an verpasste Chancen im Militär oder Geheimdienst einlädt.

Trotz dieses Tadels komme ich nicht umhin auf den Film des Jahres einzugehen. Quentin Tarantino war für mich ja so der James Hetfield der Filmindustrie. In die ganz frühen Werke bin ich nie so reingekommen, Reservoir Dogs zu brutal, Pulp Fiction vielleicht wegen der revolutionären Kraft dieses Werkes für mich nicht greifbar, Jackie Brown ein Ode an die Langsamkeit.
In der Mitte dann mal ein paar schwächere Alben (als Beispiel sei ReLoad genannt) und mit Death Proof und Basterds wieder oben auf der Erfolgswelle.

Letztgenannter war für mich einfach eine tolle persönliche Erfahrung in einem neuseeländischen Kino als fast Einziger die Pointen in den deutschen Dialogen zu verstehen und den österreichischen Dialekt und Akzent Christoph Waltz richtig einzuordnen.

Ich danke dir Timon, dass du mir diesen Weg gewiesen hast. Ein Erlebnis für alle Sprach-, Geschichts,- und Brad Pitt-Interessierte.

Rock'n'Roll Intermediate School

Gestern habe ich Tim und Hendrik dann mal gleich zu meiner Rasselbanden-Schule Murray's Bay mitgenommen und die beiden sich zig mal vorstellen lassen, Fragen beantworten, auf Deutsch und Englisch und Berliner und Brezeln verkaufen.

Die Beiden waren nach 5 Stunden doch relativ platt und geschafft und konnten ein gewisses Mitgefühl für mich entwickeln, der weitläufige Schulhof malerisch in Meernähe gelegen und die Gleitzeit des Stundenbeginns entschädigte allerdings.

Schönste Frage der Schüler war: "Tim, wie heißt du?"

Den Tag haben wir mit einer Tour durch die deutschen Standorte Aucklands abgeschlossen. Zuerst beim deutschen Bäcker ein paar Brezeln, ein Bierbrot - ja es wird mit echtem Bier gebacken - und auch ein paar süße Teilchen abgegriffen. Danach beim deutschen Metzger so lange auf Deutsch und Englisch über die Menge der Landjäger Paare für die Wanderung debattiert, dass die Bedienung uns einfach ein extra Paar in die Tasche gestopft hat und "Danke" und "Auf Wiedersehen" meinte.

The Germans are coming

In der Gestalt von Tim und Hendrik sind nun auch zwei andere Teutonen in die Princes Ave eingezogen. Hendrik hat mit einmal 15 Stunden und nach einer durchgemachten Nacht knapp 24 Stunden den Schlafmarathon ganz klar für sich entschieden.

Mittlerweile haben sich die beiden vom Jetlag erholt und unternehmen etwas hier in Auckland. Am Montag hatte ich frei und wir sind nach Piha an die Westküste gefahren. Das Surfer Paradis watete mit traumhaftem Wetter auf und servierte die Flutwellen auf dunklem Siliziumgemisch.

Vor der obligatorischen Shopping Tour durch Pack'n'Save sind wir auf den North Shore nach Takapuna gegangen und haben einen leckeren Pie gegessen.

Monday, August 10, 2009

Taken

Man nehme einen der beliebtesten und vielseitigsten Schauspieler des Vereinigten Koenigreiches, den Regisseur von Transporter, den Drehbuchautor von Transporter II, III, Taxi I,II und III sowie Wasabi; und lasse die Bourne Trilogy als Endlosschleife laufen.
Heraus kommt ein sehr sehenswerter Adrenalinstreifen, der sicher in Stil und Charme nicht ganz an Die Hard ran kommt aber eine interessante, wenn auch etwas eindimensionale Hauptfigur zeichnet. Relativ solide und schnell Aktionsszenen wechseln sich mit frischen Dialogen ab, insgesamt ist es ruhiger und brutaler als Bourne, was niemanden abschrecken sollte diesen Film zu sehen.
Ein Vorgeschmack: (ist auch im Trailer, also kein wirklicher Vorgriff)

Bryan: I don't know who you are. I don't know what you want. If you are looking for ransom, I can tell you I don't have money. But what I do have are a very particular set of skills; skills I have acquired over a very long career. Skills that make me a nightmare for people like you. If you let my daughter go now, that'll be the end of it. I will not look for you, I will not pursue you. But if you don't, I will look for you, I will find you, and I will kill you.
Marko: [after a long pause] Good luck.

Liam Neeson at his best!

Monday, August 3, 2009

interesting audience or Euroasia II

Am Mittwoch wollte ich zum Anfängerkurs, als ich beim Einparken einen unscheinbaren Porsche 964 Turbo direkt vor der Schule lokalisiere. Ich bin innerlich erleichtert, dass die Wirtschaftskrise Neuseeland nicht völlig im Griff hat und gehe zu meinen Privatdetektiven, Anwälten, Personalmanagern und Ärzten.
Der Neue ist ein Doktor Mitte 50, der Deutsch lernen möchte, da er einmal im Jahr für 2-3 Wochen nach Deutschland fliegt, um Honda Civics bzw. Audi RS4 über eine wohlbekannte Rennstrecke in der Eifel zu jagen. Seine snobbige Bemerkung, dass man ja überrascht wäre, wie wenig Leute auf dem deutschen Land Englisch sprechen würden, zeichnete ein weites Bild seiner Persönlichkeit und plötzlich konnte ich den Turbo vor der Tür zuordnen.

Euroasia

Letzte Woche und die davor habe ich jeweils 3 Abende die Woche an der privaten Sprachschule Euroasia eine Deutschlehrerin vertreten.
Diese privaten Sprachschulen erinnern mich ein bisschen an Überraschungseier. In der Werbung ist das Spielzeug mindenstens halblebendig, fünf Mal größer und lädt zum jahrhunderte langem Spielen ein. Die Schokolade wirkt cremig und schmackhaft. Hat man dann das Ding gekauft ist die braune Hülle plötzlich klebrig und eklig süß und das Spielzeug bricht beim Zusammenbauen.

Professionalität ischt das Zauberwörtle oder auch Fassadekleistern als Gruppentherapie. Anfangs war ich etwas nervös, aber als ich dann erst mit dem falschen Buch und dann ohne Buch die Kurse geschmissen habe, dachte ich, et jeht!

pencil cold case

Es ist wieder da! Ich hatte vor dem Australienurlaub in dieser hektischen Woche mein Etui mit all diesen schönen geschenkten Stiften (auch Rudis roter Parker-Kuli war drin) nicht mehr gefunden und war sicher es entweder an der Intermediate Schule gelassen zu haben, oder an der Abendschule. An der Intermediate bekommt der Begriff "Speed of Sound-Tour" eine neue Bedeutung. Der Sound ist deutsch, der Speed langsam und touren tue ich von Klassenraum zu Klassenraum, was manchmal zu Verwirrung führt. Meine Zeile bei Eintritt ist immer: "Are you expecting me?!" Diese Schule lernt und lehrt gerne spielerisch, was sich in der Erlebniswelt der Schüler natürlich niederschlägt - Ich hatte wenig Hoffnung mein Etui wieder zu finden...
An der privaten Abendschule wurde viel Aufhebens betrieben und mir eine Federtasche mit silbernem Gothikkreuz präsentiert, die ich höflich als nicht mein Stil zurückwies. Doch der Steve Rowe von Mortification und Michael Clayton von Savior Machine in mir sagten: "Take it or die!".

Heute habe ich von dem Recht eines jeden Neuseeländers, sein Auto selbst zu waschen, Gebrauch gemacht und unter Walterios Beifahrersitz das Etui gefunden und geküsst. Mir war fast ein bisschen nach Lukas 15 zu Mute, aber die Spanierin am Televon meinte nur, ein Etui sei ja sehr deutsch. Sie hat übrigens gefühlte 200 Handtaschen, Beutel, Rucksäche und Sackerls.

modern day technology

Die Australienreise (ich werde noch berichten) brachte eine entscheidende Erkenntnis:

Ich respektiere Technologie, aber ich fürchte mich nicht vor ihr.

Bei meinen Weggefährten hatte ich manchmal den umgekehrten Eindruck. Doch weil ich sie so sehr schätze, werde ich nicht ins ausführliche Lästern verfallen, sondern euch nur ein paar verbale Brocken hinwerfen: Reinigung von allen technischen Geräten nach Gebrauch, Wartung derselbigen und mutiger Einsatz (Vierradantrieb, Differentialsperren, Drehmomentplateaus und Geländepneus wollen genutzt werden).

in dust and ashes

Nach so vielen Emails und besorgten Nachfragen, tue ich Buße und breche das Schweigen.

Es passiert wieder was an der Ostfront. Alle historie-affinen Freunde aufgepasst, diese Kampflinie hat sich selbst unter dem abitioniertesten Gefreiten der deutschen Geschichte nicht bis zum Pazifik verschoben. Allerdings glaubt man das nicht immer, wenn man die Präsentationen und Kollagen der hiesigen Schülerschaft über Deutschland betrachtet. Das Konterfeit Adolf Hitlers findet man nicht selten und auch die 'Swastika' wird historisch-distanziert als Symbol für deutsche Geschichte verwendet. Das bringt mich als Schmalspurhistoriker und Teil des 'neuen Deutschlands' (Einschub: Ich war nie an der Publikation der gleichnamigen Zeitung der östlichen Republik beteiligt) natürlich in Erklärungsschwierigkeiten.
Teil der Geschichte ja, erinnerungswürdig ja - sogar eine Pflicht gegenüber den Opfern zum aktiven Erinnern spüre ich, andererseits keinesfalls glorifizieren und ein modernes, emanzipiertes Deutschlandbild zeichnen.
Wer von euch mag seine Nationaleidentität anders erklären?

Thursday, June 11, 2009

Angus MacGyver

Ihr wisst gar nicht, was man mit einer Zange, einem Taschenmesser und einer Konservendose so alles Tolles machen kann, wenn die Zeltstange gebrochen ist.
Leider hatte ich kein Kaugummi...
Die nächste Herausforderung wird eine Rauchbombe mit einer Kugelschreiberfeder, einem Pfefferstreuer und einer Kautschuk Schuhsohle...

we don't need no water

Zurück auf die Südinsel. Nach dem wir unsere Gruppenkrise am Mount Cook überwunden hatten, sind wir über Arthur's Pass an die Westküste gefahren. Auf dem Weg sind wir den Avalanche's Peak "gewandert" Ein Track der Stärke 4 von 4 war auch wirklich kein Spaziergang. Eine Spanierin hat früh erkannt, dass es zuviel für sie war und ich bin an meine Grenzen gestoßen. Alvaro lief wie ein kleines Kind voraus und verbrachte die MittagsPAUSE damit, 1,5 Stunden lang kletternd nach Schnee zu suchen. Das Resultat am Abend war, dass er halb tot kaum aus dem Auto zu kriegen war, um sich eigenständig in den Schlafsack zu rollen.

Wir hatten einen malerischen Zeltplatz gefunden, das Zelt war aufgebaut, die Mädels waren am Kochen, ich wollte gerade Walterio parken, als ich vor mir eine Feuerwand sah.
- Diese Blogs laden ja immer zur Selbstschmeichelei ein, ich versuche dem zu entgehen -
Es ging alles sehr schnell: Schalthebel auf P, raus aus dem Auto, zu Aida gerannt, Gaskocher weggeschmissen, rüber zur brennenden Vorratskiste, Deckel kaputt geschlagen, Kiste umgeworfen, Feuer aus, Flip-Flops gesucht...
Aida bat mich in Zukunft den Kartuschenwechsel des Gaskochers zu übernehmen.

Monday, June 8, 2009

and another link: Rotorua the resort for the rich and famous

http://picasaweb.google.com/danwrahn/Pictures6Rotorua?authkey=Gv1sRgCL2Gh43tnOLzfw#

Letztes WE waren wir dort und haben uns Schlammbaeder angeguckt und sind in heisse Baeder gesprungen.

track suit pants rule!




Posted by Picasa

Experimenting

Ihr seht, ich probiere noch aus, wie ich euch meine Fotos zu gaenglich machen kann.
Oben seht ihr Manoel und Marie, das Spanisch-Franzoesische Paar, das sich in England kennen gelernt hat.
Weiter unten auf den Bildern huelle ich mich in Franzoesische Nationalfarben und sehe praechtig aus...

Die Bilder auf dem WE-Album sind bisher noch uneditiert und etwas zufaellig, ich verspreche, die naechsten sorgsamer auszuwaehlen und euch eine exklusive Selektion zu kommen zu lassen, die euch nicht erschlaegt.

Ueber weiteres Feedback von meinen kundigen Freunden freue ich mich natuerlich sehr. (Dauert es lange die Bilder zu oeffnen?, funktionieren die Links, sitzt meine Frisur?)

Murrays Bay School and bridgecrossing

http://picasaweb.google.com/danwrahn/DeutschmobilAndBridgecrossing?authkey=Gv1sRgCL37nbeC7-6qqQE#

this is Auckland

http://picasaweb.google.com/danwrahn/3WeeksInAuckland?authkey=Gv1sRgCNm6kYLp1Z_gBQ#

Saturday, June 6, 2009

in Rainbows

In keinem anderen Land habe ich in meinen zarten 27 Jahren mehr Regenbögen gesehen als in dem Land der langen weißen Wolke. Sogar Irland kann mit dem fröhlichen Wechsel aus Sonnenstrahlen und Niederschlag nicht mithalten. Doch hinter der Quantität steckt auch Qualität, die Farben sind so satt und grell, jede PACE Flagge (Irak-Krieg-Demos in 2003 - ihr erinnert euch?) würde vor Neid erblassen!

Friday, June 5, 2009

Queen Charlotte the charming old lady

Nennt mich einen Idioten, aber ich habe im Zugen eines Anflugs von Purismus und Naivitaet wirklich nur meine neuen Wanderstiefel auf den 3 Tages Marsch mitgenommen. Die Fuenfmarkstueck grosse Blase an der rechten Ferse war noch nicht mal das Schlimmste. Der hohe Schaft der Stiefel hinterliess Druckstellen an den Knoecheln, wie ich sie nur aus den Geschichtsbuechern bei der Hexenbefragung kannte.
Weiter oben an meinem Koerper war aber alles ok und was meine Augen sahen war schier fantastisch: Die "Sounds" sind Buchten, wie Fjorde, aber nicht durch Gletscher geformt. Sie ragen wie Arme ins tuerkisblaue Meer und heben sich durch Sand und dichten Bewuchs kontrastreich von der Wasseroberflaeche ab. Die Sonne spielte mit den Lichtreflexionen und trieb uns den Schweiss auf die Stirn. Insgesamt hatte der Track 71 km, die wir in 27, 23 und 21 km Etappen bewaeltigen. Wir schliefen in sogenannten DOC Campsites (Department of Conservation) fuer einen Obolus von $6 Doller pro Person. Dafuer gab es einen Wasserhahn, ein Dixieklo und einen Tisch mit Baenken. Da wir die erste Nacht gefuehlt mehr gefroren hatten als Reinhold Messner und Arvid Fuchs in Groenland, entschieden wir, uns alle in ein Zelt zu quetschen, was thermisch eine Verbesserung herbeifuehrte allerdings den Sauerstoffgehalt reduzierte. Ausserdem transperierten wir alle waehrend 5-7 Stunden langem Wandern doch stark und vermissten die Dusche abends ein wenig. Das trug zu einer gemuetlichen Atmosphaere im Zelt herheblich bei.
Dei Spanier ruhten nach Abschluss der Wanderung auf einer Wiese liegend aus, waehrend ich meine geplagten Fuesse and das Gehen ohne Schuwerk gewoehnte. Mein Glueck: auf der Wiese wimmelte es nur so von "Sun Flies", die die Spanier zerstachen und sie den Rest des Urlaubs fluchend und kratzend verbrachten. Ohne Schadenfreude bin ich froh, dass mir das erspart blieb.

Luke Easter

Ich schulde euch ja noch ein paar Erlebnisse auf der Suedinsel. Ich werde mich deshalb in den naechsten Beitraegen ueber die Landschaft Neuseelands und meinen kleinen Erlebnisschen auslassen.
Zunaechst einige Fakten: Als ihr euer Passionsfasten gebrochen habt, betrat ich die suedliche Haelfte Neuseelands.
Zuvor hatte ich am Karfreitag um 7.00 Uhr morgens einen der Spanier abholen wollen. Dieser hatte sich die Ohren mit Ohrenstoepseln zu gepropft, um trotz der ausgelassenen Mitbewohnerin schlafen zu koennen. Leider hoerte er weder Wecker, noch Telefon, noch Klopfen. Doch das Schicksal wendete sich, als sein Mitbewohner Simon an der Tuer auftauchte.

Ein Exkurs: Simon ist in seinen Dreissigern, Veganer, Indienreisender, traegt bevorzugt handgemachtes Schuhwerk, Wollpulli und langes Haar. Sein Geld verdient er als IT-Fachmann bei Fujitsu. Ich bin froh ab und zu so etwas wie Individualismus hier anzutreffen.

Ich weiss nicht, ob Simon gerade mit Meditieren fertig war, er immer so frueh aufsteht oder der Karfreitag ihm so heilig ist, dass er ihn in aller Herrgottsfruehe beginnt. Jedenfalls oeffnete er mir Tuer und Tor und ich stand eine Minute spaeter bei Alvaro im Zimmer, der sich sicher Schoeneres vorstellen kann als mit: "Steh auf du Sau" geweckt zu werden.
- Hier ging beim Schreiben mein Fankurven-Temperament mit mir durch, ich weckte ihn natuerlich zuckersuess und entgegnete auf sein "Mierde!!!" mit: "No worries!"

Ostersamstag waren wir dann in Picton, einer verschlafenden Hafenstadt, und organisierten den "Queen Charlotte Track", doch davon mehr im naechsten Post.

Cop Land

Du liebe Guete, zum Glueck habe ich noch keine Bekanntschaft mit den neuseelaendischen Polizisten gemacht. Man sieht sie nur immer wieder auf der Autobahn in Lauerstellung, in der Innenstadt beim Patrullieren oder auf Postern am Strassenrand, die Autofahrer vor dem Rasen warnen.
Letzte Woche kam ich gerade von der Nachhilfe und rutschte noch sportlich ueber eine kirschgruene Ampel auf der zweispurigen Umgehungsstrasse, als ich im Rueckspiegel hektisch blinkende rot-blaue Leuchten erblickte, begleitet von einer gehaessigen Sirene, dem amerikanischen Film-Martinshorn nicht unaehnlich. Mit einem Fluch auf den Lippen fuhr ich links ran, nur um von dem Polizeiwagen mit hoher Geschwindigkeit ueberholt zu werden. Doch statt mit Kelle und einem "Wissen Sie warum wir sie anhalten?" aus dem Wagen auszusteigen, bogen die Gesetzeshueter in ihrem Holden einfach ab und rasten einem mir unbekannten Ziel entgegen. Vermutlich wollte ein 17 Jaehriger ein Bier bestellen...

Crowded at the Museum

Es ist zwar schon eine Weile her, aber dieses Erlebnis ist einfach mitteilenswert. An einer meiner Schulen war eine Schulgruppe aus Stade in Norddeutschland zu Besuch. Heinrich, der sympathische Biologie- und Geschichtslehrer war nicht nur sehr von Neuseelands Flora und Fauna angetan, sondern auch sehr an Popmusik interessiert. Dank der guten Kontakte eines einheimischen Journalisten, der seines Zeichens der Ehemann der Deutschlehrerin an einer meiner Schulen ist, kamen Heinrich und ich in den Genuss eines besonderen Konzerterlebnisses.
"Late at the Museum" wird diese Mischung aus Getraenken, DJ-Musik, Diskussionsrunde und Konzert genannt. Nach den offiziellen Zeiten oeffnet das Auckland Museum alle zwei Monate seine Pforten fuer spezielle Veranstaltungen und beweist, dass Kultur auch immer im Hier und Jetzt zu Hause ist und wandelbar sich im Leben der Menschen manifestiert und so erlebbar wird.
Mit Sekt, Bier und Orangensaft wurde eine gute Stunde zu lockerer DJ-Mucke geplaudert, bis dann fuer eine weitere Stunde Persoenlichkeiten des oeffentlichen Lebens in Aotearoa ueber die Identitaet der Neuseelaender debatierten. Diese Diskussion war aeusserst interessant, sehr humorvoll gefuehrt und unverkennbar aus der Perspektive der Mittelschicht gehalten. Soziale Haertefaelle wurden ausgeblendet und ab und zu fielen die Podiumssprecher in eine leichte Verherrlichung dieses Inselstaates, jedoch gepaart mit Selbstironie.

An dieser Stelle gestatte ich mir darauf hinzuweisen das Identitaet und Nationalitaet nicht nur seit Fontane ein aeusserst weites Feld sind und die Abwesenheit aus dem zugewiesenen Heimatland genau diese Fragen und Denkprozesse anregt. Insofern war diese Diskussion fuer mich wirklich interessant.

Doch nun zum Hoehepunkt des Abends. In Zeiten, als wir in Deutschland unter musizierender Familie noch die "Kelly Family" oder bestenfalls die "Jackson Five" kannten, tourten die "Finn-brothers" als Teil der Australisch/ Neuseelaendischen Band "Crowded House" durch Ozeanien.

Wie das in grossen Familien so ist - Gerade heute habe ich gelesen, dass Allessandro Riedle, der Sohn des frueheren Weltklasse Stuermers Karl-Heinz Riedle, beim VfB Stuttgart angeheuert hat - faellt der Apfel nicht weit vom Stamm. Neil Finns Sohn Liam (bitte nicht als Hommage an die Puebelrocker aus Manchester verstehen) ist mittlerweile auch ein sehr erfolgreicher Pop- und Folkmusiker. Ich war Zeuge des ersten live Auftritts von Vater und Sohn und das in den hohen Hallen des Museum Foyers. Vater Neil am Fluegel nippte ab und zu am Glas Rotwein waehrend Sohn Liam die Gitarre anschlug und mit klarer Stimme alte Crowded House Stuecke und neue Lieder aus eigener Feder sang.
Das Konzert hatte etwas von Hausmusik in einem irischen Pub in Zeitlupe. Zwischendurch gab Neil auch einige Familienanekdoten zum Besten und entbloesste seine Leder Stifelleten - ganz der Rockstar der 80er Jahre.
Die Atmosphaere laesst sich wohl am Besten mit dem Wort "heimelig" beschreiben.

Am naechsten Tag ging ich zu einem Kellerplattengeschaeft und erstand ein "Best of Crowded House" Album und eine Liam Finn Cd.

Monday, May 18, 2009

check it out, man

Es war an einem ruhigen Samstag abend, Marie und Manoel hatten geladen und komischerweise war ich der erste der erschien. Wir sprachen ueber dies und das ueber Haar und Frisur und ich beichtete, dass ich seit Tagen ueberlege, wie ich meine Auftreten interessanter gestalten koennte. Marie, eine spontane und praktische Person, griff sogleich zu Manoels Haarschneidemaschine und fragte: "You sure?". Nach meinem "Yes" flogen die Haarbueschel auf die Erde und mit Wax und Haarspray kommt dann dies heraus.
Die Schulen haben alle ganz tolerant und weltmaennisch reagiert. Nur die katholische Kirche hat mich vom Prakplatz gejagt, aber ansonsten habe ich keine Probleme mit der neuen Frisur, die Maedels an den Schulen moegen sie sogar sehr :-)
Posted by Picasa

Monday, May 11, 2009

punkrock is a fact

Wir schreiben das Jahr 2009 und denken alle gemeinsam an die schoene Zeit in 2005 als Haarfrisuren noch veraenderbar waren...

Der Iro ist wieder da, Fotos kommen und morgen geht's an die elitaere Privatschule...

pictures

Ihr habt lange darauf gewartet, nun sollt ihr in den Genuss von visuellen Eindruecken meines Urlaubes kommen.
Natuerlich folgen auch noch detaillierte Beschreibungen, die ueber das heute Gesagte - zumeist zwischenmenschliche - hinausgehen.

http://picasaweb.google.com/danwrahn/SouthIslandTourApril2009WithTheSpaniards02?authkey=Gv1sRgCMqOk6n72KPPfA#

Walterio

Verzeih Jonathan, doch in meinem Leben spielen Autos nun mal eine wichtige Rolle, auch wenn sie keine Regisseure sind.
Mein dunkelroter Mazda hat jetzt auch einen Namen, er heisst Walterio. Ein klassischer Arbeitstitel oder Themen-Name. Mein Vorschlag war Walter, weil man das W ja im Namen haben sollte. Da ich ja nun mit Spaniern reiste lag die Idee nahe, den altdeutschen Namen zu romanisieren. Walterio hat einen grossartigen Job getan, 3300 km ohne Murren abgespult, ordentlich einen ueber den Durst getrunken und Gepaeck einer tuerkischen Grossfamilie geschluckt, bei der man nie genau weiss, wie viele Kinder noch im Fussraum spielten. Platz in rauen Mengen bot uns Walterio und ich dankte es ihm mit rasanter Fahrt durch die Kurven der Gebirgspaesse. Dass Walterio und ich wahre Abenteurer sind, zeigten wir indem wir unsere beiden weiblichen Begleiter ans Steuer liessen. Im Grossen und Ganzen sag ich "Chapeau und Bravo!, ich musste nur einmal ins Lenkrad greifen und was ist schon eine 10 cm Schramme am hinteren Kotfluegel..."
Der Kommentar von Alvaro tat meinem Ego gut: " Daniel, als du am Lenkrad sasst hatte man den Eindruck das Pferd ist wieder in des Meisters Hand!" ;-)

the lovely bossy girl

Die erste Woche war noch mit einigen Konflikten und Machtkaempfchen mit einer Spanierin gespickt, die ein ausgepraegtes Selbstbewusstsein hat. Nach dem Urlaub kann ich sagen, ich liebe Frauen mit etwas Temperament. (Waehrend des Urlaubs fehlte mir diese Erkenntnis manchmal und ich gedachte bei mir selbst, den Kontakt weniger intesiv zu gestalten, sollte ich heile wieder Auckland erreichen.)
Doch Temperament ist schoen, so menschlich und es hilft mir, die Menschen nicht zu ernst zu nehmen. Seitdem mir eine Mueslischale vor die Fuesse flog weiss ich auch was "F*** You!" auf Spanisch heisst und nach einer scharfen Kurve tat meine Schulter ploetzlich so weh und hatte ich nicht meine neue Lowe Alpine Jacke getragen, ich bin mir sicher, man haette den Abdruck eines Damenringes auf meiner zarten Haut gesehen.
Soviel zu den aufregenden Erlebnissen es gab aber auch diese festen Umarmungen mit Kuesschen auf die Wange und die Momente wo wir morgens am Feuer sassen und sie mich fragte, ob sie sehr grantig gewesen sei. (Ich verbitte mir an dieser Stelle jegliche romantischen Interpretationen. Ich war von meinem Deutschtum zum frueh aufstehen getrieben und sie musste ihrer Kaffeesucht vor 8 Uhr froenen. Die anderen beiden sind weder deutsch noch drogenabhaengig)

joder

Nach 17 Tagen mit mindestens 3 Spaniern 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche um mich rum, bin ich mittlerweile fliessend in iberischem Fluchen. Das sonstige Sprechen dieses romanischen Dialektes faellt mir noch schwer aber die meisten Kommandos verstehe ich schon und ueberraschte meine Mitfahrer gerne damit, dass ich den gewuenschten Gegenstand reichte, ohne auf die englische Uebersetzung zu warten. Die Preisfrage des Urlaubs war fuer mich: "Woran erkenne ich, dass ich mit Spaniern unterwegs bin?" Beim Kofferaumoeffnen fallen mir Zwiebeln entgegen.
Wir hatten einige kulturelle Unterschiede zu bekaempfen, so glaube ich zum Beispiel, dass Gemuese in der Pfanne auch gar wird ohne dass es in einem Ganzkoerperbad aus Olivenoel schwimmt. Ausserdem habe ich es manchmal auch gern, wenn man den Kajakausflug im Voraus bucht, wenn alle Reisefuehrer das empfehlen. Doch ich musste mich geschlagen geben, innerhalb von 20 Minuten hatten wir gezahlt, die Unterlagen unterschrieben und standen in Neoprenanzuegen neben den Kajaks.

the valley of the unknown

Ich bin wieder zurueck. Schon seit nun mehr zwei Wochen und ja, es ist eine Menge passiert. Zurecht fuehlt ihr euch nicht angemessen unterrichtet und hineingenommen in die Abenteuer des ganz normalen Lebens des Daniels Rahn in einem ganz normalen Land.

Nennt es eine melancholische Phase die mich zwang, mich in den Westfluegel meiner Gedankenwelt zurueckzuzhiehen und zu einem Eremit meiner Emotionen zu werden.

Doch heute werde ich das Schweigen brechen und euch von meiner wilden Zeit auf dem Highway 1 nach Sueden berichten!

Friday, April 10, 2009

heading south

Ihr werdet jetzt 2 Wochen lang nichts von mir hoeren, weil ich mich JETZT auf den Weg zur Suedinsel machen werde. Im Gepaeck habe ich meine neuen Wandersteifel und 3-4 Spanier. Schliesslich sollte jeder einen haben.

Friday, March 27, 2009

John McClane goes to Wellington

Heute geht es auf Kosten der Organisation ILANZ nach Wellington, der Hauptstadt des Inselstaates. Wir haben dort ein Treffen mit allen Assistenten, auf dem wir uns austauschen koennen und vor allem wichtige Aenderungen in unserem Programm besprechen muessen.
Die Regierung von John Key hat naemlich unseren Status hier geaendert, wir sind nicht mehr Lehrer, sondern Angestellte der Schule, muessen also Steuern zaehlen und haben nur 4 Wochen Ferien! Da das natuerlich nicht akzeptabel ist habe ich Massnahmen getroffen. Leider fliegen wir nach Wellington, ich muss also meine neuerworbene AK-47 hier lassen und bin auf die Glock 7 (bekannt aus Stirb Langsam) zurueckgreifen, weil die Porzelanwaffen im Scanner nicht erkannt werden!
Yippie Ka yeeh!

Auckland and its villages

Gestern hatte ich mein Auto in der Werkstatt und wurde von einer Lehrerin in die Stadt mitgenommen. Die letzten 5km bin ich dann nach Hause gelaufen und konnte so unterwegs die netten kleinen Laeden begutachten. Ich habe Schokoriegel in einem 'Dairy' (grosser Kiosk, oder 'Bude' wo man auch Lebensmittel, Telefonkarten, Stadtplaene und Zigaretten kaufen kann) gekauft, war in einem iranischen Geschaeft, in dem man von Wasserpfeife ueber 10kg Reissaecke bis zu allerlei getrocknetem Tee alles kaufen kann. Frischen Fisch gab es in einer Fischhandlung in Mount Eden Village.
Hier und da ein paar Dollers ausgeben und dafuer kleine Kostbarkeiten erstehen hat einfach Charme!

the bottom never meets the top

Ein Relikt der Maori-Kultur ist, dass man in Neuseeland nicht auf den Tischen sitzt oder sich daran anlehnt, was man in einem deutschen Klassenraum, als laessiger Geschichtslehrer ja schon mal macht.

Monday, March 23, 2009

the fellowship of the ring

Ich erwaehnte ja schon kurz das Wochenende mit dem Tangariro Crossing. Wie sagt man so schoen, es war herausfordernd fuer mich. Auch wenn ich echt mit vielem klar komme und auch nicht alles auf mich beziehe, bin ich schon sehr sensibel fuer Stimmungsschwankungen und habe gerne einen geschuetzen Platz in der Gruppe. Dieses WE hat mir viel ueber unsere Gruppe und meinen Platz darin gezeigt.

Der Nationalitaetenbindung missfaellt mir ja etwas, aber ich merke schon, dass ich der einzige Germane hier bin und eben kaum Franzoesisch und Spanisch spreche. Die anderen sind viel schneller einer Meinung, haben aehnliche Geschmaecker, einigen sich in Spanisch und dann ist es schnell 1 gegen 7. Wenn ich dann mal auf meiner Meinung bestehe ("dieser Weg ist kuerzer, weil die Karte weniger Kilometer angibt") heisst es schnell mal "Stop being so German". Manchmal moegen sie meine deutsche Art aber auch, wenn die Emails schoen uebersichtlich sind, oder niemand sonst Salz und Zucker mitgebracht hat.. ;-)
Na ja und vielleicht bin ich auch etwas exotisch, ich mag Autos und Seen, Berge, Sport und indisches Essen und ab und zu brauche ich auch einfach mal etwas Zeit fuer mich.

Vor der Wanderung hatten wir uns darauf geeinigt, dass jeder sein eigenes Tempo geht und nicht auf andere warten muss. Ok, im Nachhinein schaeme ich mich etwas und bereue, dass ich nach 5 Stunden und 20 Minuten am Parkplatz war und dann 3 Stunden auf die anderen gewartet habe... Die hatten noch Spass bei einem Sidewalk, den sie zwar erst nicht machen wollten, der dann aber doch zu nett aussah.

Ich glaube nicht, dass der Fellowship zerbrochen ist, vielleicht ist er sogar staerker geworden. Ich habe intensiver die Fehler und Macken von uns allen gespuert und werde einfach mehr fuer die Gruppe beten und zusehen, dass meine Verbindung nach oben stimmt. Danke Chris fuer den Input.

Im A-Team meinten die Spanier sei ich Hannibal und der jammert ja nicht, wenn er einen bloeden Ring ins Feuer schmeissen soll...

Jean Alesi

Letzten Freitag nachmittag sind wir von Auckland aus ins suedliche Hinterland aufgebrochen, um das Tangario-Crossing zu wandern. Das ist ein Tagestrip in alpinem Gelaende. Wir waren zu acht und fuhren mit 2 Autos, da ich den Weg halb kannte fuhr ich vorne weg und der Franzose folgte mir. Sein Mitsubishi Lancer ist wesentlich neuer und auch staerker motorisiert als mein alter Mazda, aber irgendwie konnte er das Gaspedal nicht finden, obwohl bei Automatik-Fahrzeugen ja nur eine 50:50 Chance besteht. Auf der Geraden kam er manchmal an das Speedlimit von 100 km/h ran, nur die Kurven erwiesen sich als tueckisch.

An dieser Stelle ein kleiner Einschub fuer Chris, Rudi, Thomas, Soeren, Papa, Timon und andere Querfahrer: diese Kurven hier sind geil! Klar der Belag ist offen porig wegen des Regens, aber sie machen sogar in untermotorisierten Japsen Spass UND auf den Schotterpisten kann man mit der Handbremse den Fahrspass noch erhoehen (wenn man alleine im Fahrzeug eine SMS schreibt)

Leider haben die Spanier und Franzoen schnell gemerkt, dass Kurven eine Leidenschaft von mir sind und schon habe ich das Image des Ralleyfahrers bekommen und es hilft kein noch so langsames Schleichen oder Argumentieren, dass ich im Rahmen des Gesetzes (des Staates und der Graviation) geblieben bin.

Doch zurueck zu Jean Alesi: Am naechsten Morgen war er wie ausgewechselt, fuhr permanent 10 km/h zu schnell und hatte wohl auch Gefallen an den Rundungen des Weges gefunden...
Der Trick: Er fuhr vor und ich hinterher. Nein, keine Lichthupe und auch kein Lasso!
Er ist vollstaendig rehabilitiert.

Friday, March 20, 2009

environmental responsibility

...gibt es hier eher nicht.

Allerdings wurden schicke Recycle Tonnen mit blauem Deckel aufgestellt und eine Schule prahlt mit Altpapier-, Styropor- und Verpackungskontainern, sowie einem Komposthaufen.
Jeden Morgen und nachmittag wird froehlich fossiler Brennstoff aus den Auspueffen der Fahrzeuge ausgestossen, um eine Person von A nach B zu bringen. Hausisolation kennt man eher aus deutschen Maerchen, wo die Verliesse in den Ritterburgen mehr Waerme speicherten als die Holzhuetten hier.
Ich vermute, wenn man die ganzen Plastiktueten, die man im Supermarkt umsonst aufgezwungen bekommt, nebeneinander legt und drei Schichten ueber einanderlegt kann man am Ende eines Jahres nach Australien laufen ohne nasse Fuesse zu bekommen.

Um nicht wie ein selbstgerechter Deutscher daherzukommen, der eine Fahrgemeinschaft mit einem spritverneinenden Turbodiesel mit 3 anderen Lehrern bildet, den Muell trennt und sein Niedrigenergiehaus letztes Jahr mit Solarkollektoren ausgestattet hat, hier ein paar Erklaerungen:

1. Das Erbe Grossbritanniens (keine weiteren Kommentare)
2. Eine isolierte Insel
- den Neuseelaendern geht es sehr gut, sie hoeren kaum Weltnachrichten, bis auf das Ozonloch ueber ihnen wissen sie wenig ueber die Leiden der Welt und die scheinen sie auch nicht soviel anzugehen.

all down under?

Landeskunde mit Onkel Daniel, na wie klingt das? Einige von meinen geschaetzen Kontakten in Deutschland dachten bis vor einigen Wochen noch, dass ich in Australien bin. Ich will nun wirklich nicht darauf rumreiten, was fuer ein faux pas das ist, diese beiden Laender zu verwechseln oder gar andere Vergleiche wie Deutschland und Holland oder Kanada und die USA bemuehen.
Dennoch fuehle ich mich verpflichtet euch kurz hineinzunehmen in die Kultur Ozeaniens.
Kiwis oder Aussies?

Rugby:
Die Guten sind die 'All Blacks', die Boesen die 'Wallebies'

Cricket:
die wahren Gentlemen auf dem Platz sind die 'Black Cats' und die rueden Klopper sind die 'Aussies' - haben noch nicht mal einen richtigen Spitznamen.

Jargon
In Neuseeland bekommt man staendig sms mit 'hey mate, sweet as...', der nicht ganz nuechterne Australier auf der Party letztens meine staendig, ' Ey man, ey dude...'

Gemeinsamkeiten gibt es vermutlich wenn es im Sport gegen England geht ;-)

Thorsten

Ihr kennt ihn, diesen aufgeweckten Jungen in jeder Klasse, der einfach nicht still sitzen kann. In meiner Grundschulklasse war auch so einer; er hiess Thorsten. Thorsten hatte dunkle Haare, dunkle Augen und ein loses Mundwerk. Seine schulischen Leistungen waren eher Durchschnitt, aber der Mercedes fahrende Vater wollte unbedingt, dass sein Sproessling aufs Gymnasium geht. Thorstens Konzentrationsschwierigkeiten wuerden heute wahrscheinlich in das weite Spektrum von ADHS eingeordnet und mit Tiefengespraechen und Spielgruppen therapiert. Oh, Thorsten war ein Scheidungskind - das erklaert natuerlich einiges. In den 1980er Jahren war Thorsten eher etwas faul oder mindermittelt, oder beides. Allerdings war Thorsten ein total lieber Kerl, ein Initiativer-Typ in Reinform, guter Fussballer und jemand, den man gerne in der Naehe hat, wenn man nicht unbedingt Lehrer ist. Warum erzaehle ich euch das?
Hier in Murrays Bay ist in einer Klasse, der mich letzte Woche sehr an Thorsten erinnert hat, er hat alle Fragen beantwortet, nicht immer richtig und auch bevor ich sie gestellt habe. Er hatte sowas von einem Vulkan an sich, der einfach immer Lava speit und dabei alles um sich in Schutt und Asche legt. Das meine 3. Verwarnung deutlicher ausfiel als die ersten beiden hat ihn dann doch gewundert und ich habe Ruecksprache mit der Detuschlehrin gehalten, was man hier so sagen darf und was nicht ;-)
Vorgestern kamen 'Thorsten' und ich aber gut miteinander aus.

Tuesday, March 17, 2009

Master of Education

Endlich, auch ich habe es geschafft! Nach zehn depremierten Tagen weiss ich nun auch die richtige Note der Arbeit und bin zufrieden.

Irgendwann muss das Studium mal vorbei sein, dass das Referendariat auch nur Muell fressen ist, blende ich hier mal geschickt aus.

none of my better days

Nein, ich habe das F-Wort heute nicht benutzt, aber richtig rund liefs heute nicht. Es sind nur Kleinigkeiten, aber insgesamt nerven sie schon.

Meine Mitbewohnerin ist sehr nervig, ich habe meinen Aussenspiegel zerbrochen, mein erstes Auto ist nicht richtig abgemelet worden, die Regierung hat die Bedingungen fuer die Assistenten geaendert, das heisst wir sind keine Lehrer mehr und muessen Steuern zahlen. Meine Wanderstiefel sind kaputt und neue kosten hier ein Schweinegeld,...

Wie war das, lasst jeden Tag seine eigene Sorge haben!?

Wednesday, March 11, 2009

C'mon dancing with Michael

Durch eine Fensterscheibe sehe ich ihn, den Technik-Guru von Murray's Bay Intermediate: Michael. Zu gerne wuerde ich euch ein Foto von ihm zeigen, aber die Technik und die Hoeflichkeit setzen noch Grenzen. Lasst mich ihn kurz beschreiben.

Ein langer Schlaks von 1,95m jenseits der 50. Normalerweise traegt er eine schwarze Tuchhose niemals die modischen Lederslipper beruehrend, ein weisses Hemd und eine schwarze, sehr duenne Krawatte. Die braunen glatten Haare fallen hinten bis in den Nacken und bedecken die Ohren. Richtig, ungefaehr so wie Johnny Ramone in seiner besten Zeit.
heute ist mufti day, das heisst die Kinder duerfen in Zivil, ohne Schuluniform rumlaufen. Ich glaube Michael haelt sich auch dran und hat zu seiner neuen dunklen Jeans eine enge helle Jeansjacke uebergestriffen, die ihn immer naeher an die 2,5 Minuten Songs der Ramones ruecken laesst. Das Rockstar-image karrikiert Michael mit einer goldenen Uhr, einem in Gold eingefassten Smaragring und einer Goldkette - ganz der Playboy der 70er...
Ich muss mal auf dem Prakplatz schauen, ob irgendwo ein Opel Monza zu finden ist...

What the heck is he doing all day long?

Aus Respekt for den christlich sozialisierten Lesern wurde in diesem post das englische wort 'hell' durch 'heck' ersetzt.

Ein Woche im Leben des Daniel Rahn

Montag: Westlake Girls High School http://www.westlakegirls.school.nz/?t=2
7.30 Uhr losfahren, 16.00 wiederkommen. (Ich wechsle mich mit Manoel dem Spanier mit dem Fahren ab, weil er auch auf den 25km entfernten North Shore muss)
Ich liebe diese Schule, das Sprachenkollegium besteht fast nur aus Frauen, die alle super nett sind, so Muettertypen. Janet die Deutschlehrerin ist Zucker und laesst mich viel alleine machen. Hier werde ich meistens gut eingesetzt.

Dienstag: Diocesan School for girls http://www.diocesan.school.nz/default.aspx
nur 5km weg, aber ich fahre auch um 7.30 los und komme um 16.00 Uhr wieder... erwaehnte ich Aucklands-Traffic?
Eine vornehme Privatschule fuer Rechtsanwaltskinder und Leute die in Bochum Stiepel Tennis spielen. Das ist meine Gastschule, an der Andrew unterrichtet. Ziemlich professionell, ich habe meinen eigenen Raum zum Unterrichten. Meistens arbeite ich mit kleinen Gruppen von Schuelerinnen, was relativ produktiv ist. Das Unterrichten hier macht mir viel Spass, aber ich habe auch immer gut zu tun. Hier heisst es Distanz waren, zwei Maedels entwickeln sich zu Groupies...

Mittwoch: Murray's Bay Intermediate http://www.mbi.school.nz/
Northshore, also auch ungefaehr dieselben Zeiten wie fuer Westlake.
Was soll ich nun hierzu sagen. Irgendwie meine herausfordernste Schule. Das sind alles Anfaenger hier, 7. und 8. Klasse, es geht also nur um Basics. Hier muss ich oft alleine unterrichten, weil die Deutschlehrerin nur eine Halbtagsstelle hat. Das Unterrichten selbst ist ok, wenn ich nur mehr selber vorbereiten duerfte... Chaotisch ist, dass die Lehrer selten wissen, dass ich komme... Das System ist aehnlich wie in deutschen Grundschulen, es gibt einen Klassenlehrer und dann kommt der Fachlehrer fuer Sport und Sprachen rein und macht eine Stunde lang Halli-Galli...

Donnerstag: Massey Highschool http://www.masseyhigh.school.nz/
Willkommen in der realen Welt. Hier hat man auch mal ein bisschen Hauptschulniveau, an das ich elitaerer Uni-snob mich erst gewoehnen musste... Man kann hier mir Gummibaerchen als Belohnung arbeiten... Die Lehrerin ist eine voellig entspannte Deutsche und deshalb ist das Arbeiten hier super relaxt...

Freitag: Entweder Westlake, Diocesan oder Murray's Bay...

meine Augen

langsam mache ich mir Sorgen, dass meine Augen vielleicht an Sehkraft verlieren. Vielleicht ist es die Morgensonne, die jeden Tag aus dem Osten direkt in meine Windschutzschiebe lacht oder den Umweg ueber die Spiegel sucht. Vielleicht aber auch die vielen leuchtenden Bremslichter der Automatikfahrzeuge an den vielen Ampeln. Ich muss noch mal auf die Verkehrssituation zu sprechen kommen, weil ich taeglich mehrere Stunden dort verbringe. Gestern habe ich fuer 5 km 55 Minuten gebraucht, was mich in Gedanken Geld fuer ein Fahrrad zusammenkratzen liess.

Tuesday, March 10, 2009

the liquid evil

Wenn die charmante Kassiererin im supermarkt eine 'ID' fuer das Bier, das man selber nicht trinkt, sehen will, dann bedeutet das nur, dass man juenger als 25 aussieht. Wie in vielen Laendern ausserhalb des Bierparadieses Deutschlands haben auch die Neuseelaender Angst vor jugendlichen Alkoholleichen und haben ein wunderbares System entwickelt:
Wenn man juenger als 25 aussieht muss man einen Beweis erbringen, dass man aelter als 18!!! ist. Soweit so gut, das faschistische an dieser Idee ist, dass Auslaender normalerweise keine Drink-ID-Card besitzen und auch keinen neuseelaendischen Fuehrerschein oder internationalen Fuehrerschein, den braucht man naemlich zum Autofahren hier nicht. Ein offizielles Dokument einer auslaendischen Regierung, wie zum Beispiel ein Personalausweis oder ein europaeischer Fuehrerschein wird nicht akzeptiert! Ihr seht, ich hatte immer Recht, Alkohol ist das Boese in fluessiger Gestalt!

Monday, March 9, 2009

The Boy in the Striped Pyjamas

I fuehle mich verpflichtet das Niveau dieses Blogs mal ein wenig anzuheben. Gestern und heute habe ich das oben genannte Buch gelesen und konnte die Nacht nur schwer einschlafen. Ich will nicht zuviel verraten, aber wenn ihr euch bereit fuer einen frischen, andersartigen Zugang zum Holocaust fuehlt, dann lest dieses Buch und erlebt dieses Kapitel deutscher Geschichte durch die Augen eines 9 jaehrigen Jungen. Brilliant geschrieben von dem irischen Schriftsteller John Boyne. Es gibt auch eine Verfilmung.

Kiwi-Pirates

Am Samstag war ich auf einer Verkleidungs-Party eines Lehrers von der Schule einer anderen Assistentin in einem Aussenbezirk Aucklands. Was sich kompliziert anhoert ist eigentlich ganz einfach. Hier in Neuseeland sind viele Lehrer sehr jung, weil sie schon mit 22 mit der Ausbildung fertig sind, also koennen solche feste durchaus studentischen Charakter bekommen. Im Warehouse (eine Mischung aus IKEA fuer die ganz breite Masse und 1-Euro-Laeden mit einem Hauch Quelle-Outlet) haben wir uns schwarze Pappe und Schnur besorgt und im Auto Augenklappen gebastelt. Die Party hat mir gefallen, nach 3 Stunden war ich der einzige Nuechterne beim Fussballspielen mit der Diskokugel bis zum ersten Blut.
Lustig auch das australische Bier-Sack-Spiel: Der einzige Aussie trug den ganzen Abend einen angeklebten Schnurbart, der ihn gefaehrlich nahe an diese amerikanischen Highway-Sheriffs im Burt Reynoldsstil ranruecken liess. Er hatte einen Aluminiumsack Bier dabei, den man mit der flachen Hand schlagen musste bevor man die Gerstenkaltschale aus dem Sack in den Mund fliessen lies - so sah es zumindest vom sicheren Beobachuntsposten aus.

Sunday, March 8, 2009

Rise and build

Heute war ich das erste Mal in Neuseeland in einer Gemeinde.
http://www.c3.org.nz/
Es war ungewohnt und vertraut zugleich. Eine grosse Halle mit Buehne, Hillsong- und delirious-Liedern, Projektoren und einer 7 koepfigen Band. Im Lobpreis habe ich das erste Mal hier in Neuseeland geweint. Es hat mich einfach beruehrt. Der heilige Geist war da.
Der Altersdurchschnitt ist ziemlich jung, vom Stil hat sie mich sehr ans ICF erinnert, es wurde viel geklatscht, Gemeinschaft betont. Thema der Predigt war 'Gemeinde' als ein Leib, bei dem jeder wichtig ist. Ausserdem wurde viel ueber Gemeindeleben, Einfluss auf die Umgebung, Wachstum und Spenden geredet (Rise and build). Ein junger Jugendpastor hat fuer mich gebetet, einfach so. Ich habe mal meine Adresse dagelassen. Da gehe ich bestimmt noch mal hin, vielleicht auch regelmaessig. Die Gemeindesache ist schon spannend, diese Vertrautheit und das Gefuehl der Heimat bei gleichzeitiger Befremdlichkeit...
Ich halte euch auf dem Laufenden, was mein geistliches Leben so angeht. Koennt mich aber auch gerne fragen.

Friday, March 6, 2009

Achterbahnfahrt durchs Buch Hiob

Mit dieser Uebertreibung beginne ich einen erneuten Einblick in das Gefuehlsleben des Daniel Rahn. Ich nutze die veraenderten Rahmenbedingungen um ein bisschen ueber mich selbst nachzudenken.
Zurzeit komme ich mir vor, als ob ich auf einer Achterbahn bin, geile Kurve- flauer Magen, ab in die Hoehe - schwindliges Gefuehl, ein Looping - mir ist schlecht, 2G-spueren - auf dem Kopf stehen,...
Ich hoffe nur ich steige nicht aus und muss kotzen.
Mit den anderen Assistenten ist es echt schoen, wir machen fast jeden Tag was zusammen, emailen uns oder telefonieren. Vorgestern hat mich ein Lehrer von einer Schule, den ich sofort sympathisch fand eingeladen doch mal seine Partnerin und einjaehrige Tochter kennen zu lernen. Er ist ein bisschen aelter als ich und war auch schon mal in Indien... es gibt also Parallelen. Dann Daniel und die Autos... Gestern hatte ich meinen Mazda in der Werkstatt, allgemeine Inspektion... $420, dann die Hiobsbotschaft, die Heizung ist defekt und laesst sich auch nicht einfach reparieren, das wuerde sich nicht lohnen, weil zu teuer. Da stand ich da in meinem kurzen Hemd... Was hilft mir ein Auto mit neuen Schlaeuchen, Oel, Riemen, Filter aber ohne Heizung, wenn ich auf die Suedinsel will? Jetzte bete ich um ein Wunder und suche nach gebrauchten heizungen...
So geht es auf und ab...
Gutes und 'Boeses' wechseln sich ab. Der Herr hat's gegeben, der Herr hats genommen, der Name des Herrn sei gelobt!

Nationen sind ein Konstrukt!

Wie ist der allgemeine Kiwi so? Da ich ja hier mit vielen verschiedenen Nationalitaeten zu tun habe, stellt sich immer wieder die Frage nach moderatem Rassismus. Meine Autos kaufe ich von Iranern, Tische und Betten von Indern, ich wohne mit einem Neuseelaendischen Inder zusammen, meine Freizeit verbringe ich mit hauptsaechlich mit Spaniern und Franzosen.

Der Neuseelaender ist grundsaetzlich sehr entspannt und macht Dinge auf die einfache Art. Links oder rechts ueberholen haengt einzig und allein von der spontanen Entscheidungskraft des Autofahrers ab. Normalerweise traegt er Flip-Flops (Jandals) und wenn man abends etwas von trademe (ebay) abholen will, dann auch mal kein T-Shirt... oder nur ein Unterhemd... die Maenner jedenfalls. Die Gesellschaft ist sehr durch die asiatischen Immigranten gepraegt. Man bekommt Sushi an jeder Ecke und in den getunten Boyracer-Fahrzeugen sitzen auch haeufig staerker pigmentierte Menschen. Der Kiwi liebt es auf Achse zu sein und zieht haeufig um, oder wechselt den Job. zurnot zieht man eben noch mal kurz bei Mutti ein und dann in ein neues Haus. Haus kaufen und wieder verkaufen ist sowas wie ein Nationalsport hier. Ich habe die Neuseelaender bisher als sehr freundlich und offen erlebt aber gar nicht so sehr anders als der gemeine Bochumer... der traegt auch ein Unterhemd...

Wednesday, March 4, 2009

sunrise, sunrise...

oder auch mal sunset. Heute war ich in Piha, dem Mekka der Surfer hier an der Westkueste. Wir haben dem Wind und dem Sand getrotzt, der sich ueberall festgesetzt hat und haben den Sonnenuntergang genossen. Die Fahrt dahin und zurueck war nett, die Reifen haben permanent gepfiffen - Verzeih Jonathan, wieder ein Auto-Kommentar. Leider hatte ich auf dem Beifahrersitz eine Stimmungsdaempferin sitzen ;-)
Fazit, super Gespraeche, nette Atmosphaere, ein gelungener Abend, jetzt muss ich noch eine Praesentation fuer Morgen fertig kloppen...

wer einen hat geht mit seinem Hund raus

Am Sonntag machten wir einen Beach Walk, ich war eigentlich fuer den 'forest', wurde aber ueberstimmt und ich bin im Nachhinein froh. Denn dieser Beach walk fuehrte links an den Klippen und rechts an Stacheldraht-gesaeumten Weiden entlang, immer an Baeumen und Bueschen vorbei.
Ich musste mein Tempo etwas der Gruppe anpassen, teilweise war es doch sehr rutschig und die Flip-Flop-Traeger unter uns waren gehandikapt. Dabei konnte auch ich nur das abgenutzte Profil der Sambas in den Lehm pressen.
Zwischendurch gingen wir zu zwei Sandstraenden runter. (Kurzer Einwurf: Ich bin ja nicht so der Sonnenroester und kenne wenig europaeische Straende, aber so schoene wie hier, habe ich noch nicht gesehen).
Das Meer hier ist gewaltig, wir gingen knietief rein, eine Welle kam und als sie wieder ging riss sie mich einfach zu Boden. Ok, Automobilenthusiasten wissen: Hoher Schwerpunkt, zu kopflastig... dabei bin ich doch gar kein Think Tank!
Ist nichts passiert, ich stand wieder auf und 4 Leute standen neben mir, also alles locker. Aber schon heftig, was fuer eine Kraft der gute Herr Ozean so hat.
Kraeftig waren auch die Beisser des Rottweilers, der ohne Leine am Strand rum lief und die eine Spanierin zum schreien brachten. Mein Beschuetzerinstinkt befahl mir sofort dazwischen zu gehen und dem Hund mit meiner direktiven Art den Weg weg von uns zu weisen!

English summer rain

Am Wochenende war ich mit der 'Gruppe' auf der Coromandel Halbinsel. Das war richtig schoen.
Wir sind Samstag morgen um 6.00 Uhr aufgebrochen, es war stockdunkel und es regnete in Stroemen. Als wir dann nach 4 Stunden ankamen regnete es immer noch. Der andere Teil der Gruppe war schon da, aber nicht besonders motiviert im Regen raus zu gehen. Wir machten uns dennoch zum Strand auf und bereuten es nicht. Die Wolfskin-Jacke ist ja schon 9,5 Jahre alt und hielt nicht mehr dicht. Also runter damit und nur in Shorts und Flip-Flops (die heissen hier Jandels = Japanese Sandals) zum Strand gelaufen. Wir gingen auch ein bisschen ins Wasser, schwimmen war zu gefaehrlich, also nur bis zu den Knien. Der Regen war so warm, dass er gar nicht stoerte.
Mit Placebo will ich singen: English summer rain... never be the same...

kein Benzin - Gequatsche

Mein geliebter Bruder mahnte gestern an, dass mein Blog ja ein Automobil-Erlebnisbericht sei und wenig mit den Ereignissen auf der Insel zu tun habe. Danke fuer diesen Einwurf, Jonathan, ich habe mich wohl von meiner autophilen Eigenschaft treiben lassen, wie eine Feder im Wind.

Tuesday, March 3, 2009

Bonhoeffer

Gestern habe ich in der 13. Klasse etwas ueber Bonhoeffer erzaehlt. Das Thema war Vorbilder und die Lehrerin hat mich gefragt, ob ich ein Vorbild haette (oder bis gestern eins haben koennte). Neben meinen vielen Freunden, die alle Vorbildcharakter haben, viel mir sofort Dietrich Bonhoeffer ein. Ausserdem ist die Nazizeit und der Krieg hier ein Thema, das die Schueler wenig kennen, aber irgendwie interessant finden.
Ich finde es ganz schoen schwer, so komplexe Themen runterzubrechen in leicht verstaendliche Portionen, aber das schult.
Morgen darf ich wieder so mehr oder weniger alleine unterrichten, da bin ich an der Intermediate School, die haben einen Klassenlehrer, der immer da ist und der Fachlehrer fuer Fremdsprachen oder Sport kommt dann fuer eine Stunde dazu.

Die Goettin

Gestern habe ich sie gesehen, in ihrer ganzen Pracht! In goldenem Lack schwebte sie vor mir ueber die Bruecke, ich habe kurz die Geschwindigkeitsbegrenzung uebertreten, um sie mir anzusehen.
Mit dem Auftauchen des Citroen DS 21 sind Neuseelands-Automobillandschaft und ich wieder versoehnt.

Wednesday, February 25, 2009

Wer gut arbeitet soll auch gut essen...

... wer einfach nur 'faehrt' sollte keine 11,8 Liter Super vernichten!!!
Ich war heute an der Tankstelle und da fing der Tag schon schlecht an. Sicher Stadtverkehr und bekloppte Automatik... aber muss das bei einem 1.8l 16V von 1994 denn wirklich sein? Mein Onkel fuhr den aelteren Motor mit 8-9 Litern.

Lasst mich kurz bei dem Auto-Thema bleiben:
An der Schule hielt heute ein Lamborghini Gallardo, der Sproessling stieg an der Beifahrerseite aus und Papa im Ferrari-Polo-Hemd gab Gas, so dass ich nur noch am Nummernschild lesen konnte: "No you can't drive!"
Da wuenscht man sich doch den Kommunismus zurueck und fragt sich was das fuer eine Kultur ist, wenn Leute im Ferrari Hemd Lamborghini fahren.

Tuesday, February 24, 2009

Wir sind eine Gruppe

Vielleicht ist es an der Zeit euch darueber zu informieren, mit wem ich hier so abhaenge.
Hauptsaechlich sind es 2 Franzosen und 4 Spanier, aber im Laufe der Zeit kommen noch mehr Franzosen und ein Spanier dazu.
Es ist schoen in der Minderheit zu sein, obwohl ich mir oft so ungebildet vorkommen, weil mein Spanisch und Franzoesisch kaum existent sind und die anderen alle 3-4 Sprachen sprechen (wo zum Henker spricht man noch mal Katalanisch?)

Um die Privatssphaere der anderen Assistenten zu wahren, anonymisiere ich ihre Namen.

M. (maennlich)
ist vermutlich der, der mir am naechsten steht. Ein echt netter und lockerer Spanier meines Alters. Wir kommen super mit einander aus. Starke Persoenlichkeit, aber nicht dominant.
Der Richtungsweiser im Team.

M. (weiblich 1)
Freundin von M. (maennlich) und Franzoesin. Ziemlich dominant und staendig am organisieren von Ausfluegen. Sie ist aber nett und am Menschen interessiert. Die initiative Fuehrungskraft im Team.

A. (maennlich)
Spanier, 28 Jahre alt, ein Kind im Mann, er liebt das Schwimmen und ist immer sehr begeistert. Stillsitzen mag er nicht. Ein sehr offenherziger und angenehmer Mensch.
Die gute Seele im Team mit leichter Tendenz zur Stimmungskanone.

A. (weiblich)
Spanierin, 29 Jahre alt und hat schon auf jedem Kontinent der Welt gelebt. ( Ist die bekloppte Antarktis jetzt ein Kontinent oder hat Chuck Norris nur sein Eis fallen lassen? - da war A. (weiblich) noch nicht.) Sie ist echt relaxt und man kann gut mit ihr reden. Begeisterung trifft Erfahrung.
Im Team ist sie die weise Frau ohne Berg aber mit Sportschuhen.

K. (maennlich)
Franzose, 24 Jahre alt, klare Vorstellungen, aber bereit auch mal wo aufzuspringen. Ruhiger Typ, der in Kopenhagen Erasmus gemacht hat und gerne (daenisches) Bier trinkt, aber sich auch zu einem Weinchen ueberreden laesst.
Im A-Team ist er 'Face'.

M. (weiblich 2)
Mit 22 ist diese Spanierin die juengste im Club und so ein bisschen ein Sonnenschein. Lacht gerne, ist auch mal vertraeumt. Trotz ihrer Reife (Studium in Rekordzeit, spricht 4 Sprachen) merkt man manchmal, dass sie die Juengste ist.
Im Team ist sie das Kueken.

Wo ich reingehoere weiss ich noch nicht. :-) - Bin ich das Safety Feature!

Wir haben alle so unsere Qualitaeten und Erfahrungen, sind aber fast alle etwas ruhiger, sehr hoeflich und verstaendnisvoll im Umgang und kommen so gut miteinander aus.

Monday, February 23, 2009

sagt meiner Oma - mir geht es gut

Meine Kusine (keine Kueche du Reformkostveraechter!) sagte mir heute, meine Oma sei besorgt, weil mein Start hier so holprig gewesen sei.
Ja sicher hat Gott in seiner Tuete Segen auch ein paar Lebertran-Herausforderungen versteckt, aber hey ich bin ok und es laeuft! Also bitte, beruhigt sie und sendet tausend Gruesse!

Euch kann ich es ja sagen, natuerlich ist hier alles anders als in Bochum. Ich meine, da war ich fuer 6 Jahre Daniel Rahn, habe (das Praesens soll aussagen: ich habe euch nicht vergessen) viele Freunde, die fuer mich da sind, und da kann einen schon das Gefuehl beschleichen etwas besonderes zu sein und mit diesen Verbindungen das Unmoegliche moeglich machen zu koennen.

Niemand hat erwartet, dass der NEUBEGINN hier mit Bochum mithalten kann. Ich auch nicht. Hier fokussiere ich mich ein bisschen auf die Dinge, die in Neuseeland schoener sind als in Deutschland. Autos zum Beispiel, aeh nein... . Da war aber irgendwas... ;-)

vulkano-kiss

Gestern waren wir auf einem Vulkan, der seit 600 Jahren als Insel getarnt aus dem Meer lugt. Die Natur ist hier einfach atemberaubend. Richtig schoen und das, obwohl ich bisher nur in Auckland und Umgebung war. Rangitoto Island hat ein paar kleine Hoehlen, die ich mit meinem LED-Ohr-Clip-Licht erkundet habe. Nach 6 Stunden wandern waren meine Beine heute nacht mit Muskelkater gesegnet. Aber so richtig nervt meine aufgeplatzte Lippe, die gar nicht mehr zuheilen will und einfach nur graesslich aussieht. Dann muss ich den Spaniern jetzt mal beibringen, dass man sich nicht jedes Mal auf die Wange kuessen muss, wenn man sich trifft. Klappt das auch mit den Franzosen???

badge dir einen

Erst war es die Finanzkrise, dann die Wirtschaftskrise die die amerikanischen Autobauer in ein bodenloses Tief stuerzen liess. Nur wenige mutige - europaeische - Journalisten sprachen schon Jahre vor den globalen Krisen von einer hausgemachten Krise der US-Automobilgiganten. Wenn man sich die automobile Landschaft hier in Neuseeland so ansieht koennte man fast den Eindruck gewinnen, diese ewigen Negativ-Predigten haetten einen wahren Kern.

Populaeres Stichwort: GM. Der General unter den Walfischen schluckte ueber die Jahre viele ehrenwerte Marken wie zum Beispiel die Adam Opel AG aus Deutschland, Holden aus Australien und Vauxhall aus dem Vereinigten Koenigreich. Diesen Marken wurde ein breitgrinsendes GM-Einheitsgesicht inklusive diverser Schalter, Tuergriffen und Spoilern verpasst.
Lasst mich kurz ausfuehren, wie ein Holden, den ich vorgestern sah, hergestellt wird.

Ziel: Eine Laborkreuzung aus Opel Rekord und Opel Omega A (auch Highway to Hell genannt).

Man nehme einen Omega A Caravan, verlaengere ihn von der C-Saeule bis zum Heck um 20 Zentimeter und schraege die Heckscheibe in Gedenken an den ersten Audi 100 Avant leicht an.
Dann greife man in den Zubehoerkasten, irgendwo muss GM doch noch ein paar schmalschlitzige Scheinwerfer aus Japan eingekauft haben. Fuer die Rueckleuchten einfach die des Rekords rundlutschen und leicht aufpumpen.
Um dem ganzen sowohl internationalen wie auch historischen Flair zuverleihen klebt man hinten einfach den Schriftzug 'Commodore' drauf und fertig ist das Flagschiff. Kanonenschiessschaten habe ich nicht gesehen.

Abschliessende Worte ueber Neuseelandsstrassen: Viele charakterlose Fernostgesichter, einige europaeische Kleinode und ein paar der letzten aufrechten Klassiker. So habe ich beispielsweise schon diverse Porsche 928, Rover 2500, Volvos, Ford Thunderbird und Mustang, klassische Mercedes, einige Citroen BX und heute einen Audi ur-quattro gesehen!

Saturday, February 21, 2009

tonight, tonight

Gestern abend habe ich gekocht. Antipasti und Pasta. Leider hat alles etwas laenger gedauert als geplant- fuer Manoel (Spanier) und Marie (Franzoesin) kein Problem, fuer Dianne, meine Mitbewohnerin eigentlich auch nicht. Aber ihre hibbelige Persoenlichkeit zwang sie, mich ein wenig zu necken und ab und zu in die Kueche zu schauen und zu fragen "you're still cooking?!" Wie Atze Schroeder besann ich mich darauf, dass ich ja so ein ruhiger und geduldiger Fahrer bin und bin ruhig geblieben. Den Abend ueber hatten wir auch gut Spass, weil Dianne sehr blumig erzaehlen kann.
Als meditativer Impuls nahm ich aus dem Kocherlebnis mit, mir zu ueberlegen, wie man 2 Toepfe und eine Pfanne kontrollieren kann, waehrend mann Gemuese schneidet, ohne dass man sich wie Shiva 4 Arme wachsen lassen muss.

Wir haben spaeter auf unserer bescheidenen Heimkino-Anlage alle zusammen (Praveen, der 30 jaehrige Vermieter, kam auch noch vorbei) the usual suspects geguckt und ich wurde erinnert, wie gut der Film eigentlich ist.

Praveen ist Zucker, den mag ich echt gerne. Ein Arbeitstier vor dem Herrn, ziemlich diszipliniert und ordentlich, wenn es um die Arbeit geht, aber absolut locker, angenehm und hilfsbereit bei Angelegenheiten des gemeinsamen Wohnens. Mit ihm werde ich bestimmt gut auskommen.

Perfektion

Es gibt ja Menschen, die behaupten, es gaebe perfekte Autos; Fahrzeuge, die einfach die besten sind. In diesem Zusammenhang faellt oft der Name Zuffenhausen. Von vielen keynotes eines gewissen Jeans-, Pullover- und Sportschuhtraegers wissen wir auch, dass es perfekte Computer gibt, die fast alles einfach besser koennen. Wie in der Welt der Auto-Mobilitaet haengt auch in der Informationstechnik viel vom Umfeld ab und so manche Flussdurchfahrt zwingt auch einen Porsche in die Knie. Mein Mac sitzt immer noch im feindlichen Netzwerkdschungel fest und probiert alle Differentialsperren durch. Aber mal ehrlich, muss man mit einem perfekten Auto ins Gelaende?
und nein, mein Mac ist kein Porsche Cayenne, der die wahren Wurzeln verraet und mit hochbeinigem V8 auf allen Vieren im Schlamm robbt!

Moment, ich muss mal eben die Norton Antiviruswarnung dieses PCs ueberpruefen...

So, da bin ich wieder. Ich muss sagen, Microsofts Strategien, ihre Kunden zu behalten haben Tradition. Schon im Mittelalter wussten Kirche und Staat Angst und Schrecken zu verbreiten und so ihre Untertanen zu kontrollieren.
Vielleicht hierzu ein kleines Video: http://www.youtube.com/watch?v=FqfHAXypXZI

Wednesday, February 18, 2009

Spiessbuerger oder Neo-Spiesser

Ich hatte es schon kurz angerissen, ich bin nun da, wo ich nie sein wollte:
Jeden Morgen fahre ich brav mit meinem Kombi zur Arbeit und unterrichte in Hemd und Tuchhose...

super pursuit mode

Es ist an der Zeit euch ueber mein Auto zu informieren. Hands up, lean back, here comes the mighty Mazda Capella!
Mein Onkel fuhr mal einen Mazda 626 Kombi und so einen habe ich jetzt auch. Durch und durch Japaner, aber die Form ist eigentlich ganz cool, weil kantig.
Timon wird es von seinem Volvo ja kennen, aber es ist schon ein atemberaubendes Gefuehl, den Kofferaumdeckel zu oeffnen und das Ende des Stauraums nur ganz hinten zu erahnen. Gestern habe ich einen Schreibtischstuhl im Kofferaum verloren...
Klimaatutomatik ist klar, aber leider auch Automatik fuer das Getriebe...
Wie kann man eigentlich auf die Idee kommen, das 3 Gaenge fuer ein Getriebe irgendeinen Nutzen haetten?! Das Ding ist untermotorisiert und macht eine Menge Krach, wenn es sich seine 12 Liter feinstes 95 Oktan-Benzin in die Backen schluerft.
Aber, es gibt einen 'Power-Knopf'! Der funktioniert wie der super pursuit mode von KITT. Leider ist die Federung etwas zu weich und die Lenkung ist gelinde gesagt schwammig.
Von reiner Lehre oder Fahrdynamik kann keine Rede sein und ich frage mich langsam, ob Thomas, Chris und Rudis Predigten irgendwas in mir bewirkt haben:

Ich habe einen spiesser Kombi, wie ich ihn schon immer haben wollte und DAS macht mir ernsthaft Sorgen!

Ich haette auch einen kleinen V6 Mazda Lantis (323F) kaufen koennen, aber der war teurer und ich haette Probleme mit dem Schreibtischstuhl gehabt...

Monday, February 16, 2009

Wo der Kronprinz wohnt

Seit Freitag wohne ich in einer Wohngemeinschaft in:
21 Princes Avenue
Mount Roskill
Auckland 1041

Die Wohnung ist super ausgestattet und die Mitbewohner sind ok. Der Typ ist gleichzeitig der Besitzer von der Huette. Er hat Wirtschaft und Jura studiert und wohl einen ziemlich guten Job, fuer den er aber auch kraeftig arbeiten muss. Zur Belohnung hat er sich einen 6.0 Liter V8 von Holden gegoennt. Das ist so ein aufgeblasener Opel aus Australien, im Prinzip das, was der Lotus Omega immer sein wollte und nie war.
Das Maedel ist nicht so ganz mein Tyo und ich schau mal wie es laeuft. Sie sitzt oder liegt eigentlich nur den ganzen Tag auf der Coach und schaut Sitcoms und Soaps...

Je nach Tageszeit brauche ich mit dem Auto zwischen 25 und 60 Minuten zur Arbeit.
Internet habe ich noch nicht zuhause und da fast alle Schulen "Microsoft-Faschisten" sind hoert ihr so wenig von mir.

The German saved the day

Letztes Wochenende war ich mit 4 Spaniern und 2 Franzosen auf Waiheke Island, einer netten Touristeninsel an der Kueste von Auckland. Ok, ich habe einiges einstecken muessen: Ich sehe aus wie ein typischer Deutscher, gross und mit Sonnenbrand. Aber als es dann ums kochen ging hatte natuerlich niemand ein Schweizertaschenmesser dabei...
An dieser Stelle danke ich meiner Oma Liesel, die mir ein Victorinox Huntsmen sponserte.

Das Hostel erreichte man ueber steile und ungleiche Treppen, die in voelligem Dunkel lagen. Ja, es gibt Handys mit LED auch in Spanien, aber eine Ohr-LED-Lampe hatte nur einer... ;-)
Dank sei hiermit Matthias 'Tille' Langbehn gebracht, der mich zu meinem Geburtstag mit diesem Gimmick versorgte.

Kommen wir zum Bier am Strand. Natuerlich hatte niemand ein Feuerzeug oder Flaschenoeffner dabei und auch ich hatte aus Ballastgruenden das Victorinox im Hostel gelassen.
Danke Soeren! Ich kann Bierflaschen mit einer Plastikflasche oeffnen... Den Kommentar ob ich bei den Pfadfindern gewesen waere, werte ich mal als Kompliment...

Es war wirklich schoen mit den Leuten, das koennen schon Freunde werden, auch wenn es natuerlich noch relativ oberflaechlich ist.

Thursday, February 12, 2009

Dan the teacher man

Massey Highschool. Das Kollegium hier ist ganz locker und die Schueler keck. Hier habe ich bisher nur mit der Deutschlehrerin zusammen eine Klasse unterrichtet. Das war ziemlich viel Fragen stellen und Antwort geben.

Diocesan Highschool for Girls: Diese Schule hat ein riesen Schwimmbad neu gebaut, weil sie nicht wissen, wohin mit dem ganzen Geld. Aber jetzt geht es dem Neuseelaendischen Dollar ja schlecht und deshalb wurden erstmal die Mittel fuer die Fremdsprachen gekuerzt, was zur Folge hat, dass nicht jeder Raum einen Beamer hat, wie fast alle anderen Schulen. Das ist aber der einzige Punkt, wo Dio etwsa hinterher hinkt. Dort habe ich meinen eigenen Raum und kann immer kleine Gruppen unterrichten, was wirklich super ist.

Murrays Bay Intermediate: Die Schueler hier sind alles Anfaenger, aber wirklich niedlich. Eine 7. Klasse hat mit mir den 2. Weltkrieg und die 'deutsche Schuld' diskutiert! Die Lehrerin ist Suedafrikanerin und spricht nehmen Afrikaans, Englisch und Deutsch noch Zulu und etwas Franzoesisch, sowie Spanisch und jetzt gerade lernt sie Koreanisch. Sie steht ziemlich auf deutsche Stereotypen: ordentlich, perfekt, puenktlich...

Westlake: Die Lehrerin Janet ist ein Juwel! Sie laesst mich viel alleine machen, bereitet aber immer tolle Sachen fuer mich vor. Hier gefaellt es mir echt gut.

Monday, February 9, 2009

Kindergarten Cop

Heute war ich das erste Mal zwei volle Schulstunden im Unterricht dabei und habe Fragen zu mir selbst und good old Germany beantwortet. Ein Beispiel: "Ja, ich bin schon 200 km/h auf der Autobahn gefahren".
Die Schueler waren relativ schuechtern und ihr Deutsch ist auch relativ begrenzt. Das war die staatliche Schule, morgen geht es an eine der privaten.
Ich werde den Kids sagen, dass wenn sie ihr Deutsch verbessern wollen, sie die 'pain barrier' brechen muessen.

et haet noch imma jut jejonge

So wie der Big Lebowski in seinem Rollstuhl sitzend sagte:"Ich kann auf ein Leben voller Erfolge zurueckblicken...", so kann ich auf ein erfolgreiches Wochenende schauen. Leider konnte ich zwar nicht mit den anderen Assistenten an den Strand, aber dafuer konnte ich so einiges erledigen.
Ich habe eine Wohnung gefunden und werde da irgendwann diese Woche einziehen.
Der Verkaeufer meines letzten Autos hat mir das Geld zurueckgegeben und ich habe ein anderes von jemand anderem gekauft. Es ist ein Mazda mit Automatik, Details erspare ich euch.
Einen Drucker habe ich auch gekauft und wenn diese Woche noch meine Steuernummer reinflattert, kann ich mich voll und ganz auf das Unterrichten konzentrieren.
The Dude abides!

Sunday, February 8, 2009

The Return of the Mac

Mein Mac hat sich heute kurzzeitig im WWW zurueckgemeldet, um triumpfal 97 Emails runterzuladen. Ich dachte schon, ich koennte nun wieder in Lichtgeschwindigkeit durch die Fenster huschen und Tastenkombination auf Tastenkombination in Plastik haemmern. Leider hat auch ein Mac seinen Stolz und hat sich nochmal kurz verabschiedet. Aber er meinte noch "I'll be back!"

Thursday, February 5, 2009

Heimweh

Um mal eins klarzustellen:
Ich weine mich nicht jeden Abend in den Schlaf!

Sicher vermisse ich euch alle!

Angekommen

So, nun bin ich schon eine Woche hier. Es ist auch schon einiges passiert, im Guten wie im weniger guten. Da ich zu der Generation X gehoere gibt es ja kein 'schlecht'. Ausserdem weiss ich als Ruhruni-Juenger, dass das schlechte tendenziell aus Amerika kommt und ich bin ja hier in Neuseeland.

Einige Details:
- Auto gekauft, danach kaputt gegangen, gerade in der Werkstatt
- noch keine Wohnung, ich wohne bei dem Lehrer
- mein Mac will nicht ins Internet, deshalb nur auf dem Gast-PC (man faengt wieder an ueberall doppelt draufzuklicken...)
- an den Schulen war ich schon, morgen ist erstmal Feiertag und langes WE

Fotos folgen noch