Nun habe ich fast die gesamte Südinsel bereist und muss wirklich sagen, dass ist Neuseeland, wie man es von Peter Jackson und den anderen Tourismus Päpsten erzählt bekommt. Ich bin ja noch nicht so viel in bergische Landschaften gereist, aber das hier hat mich echt umgehauen. Doch der Reihe nach:
1) Mit einem Freund, den ich in Irland kennen gelernt, kam mich nach seiner Diplomarbeitsphase besuchen und gemeinsam ging es auf den Heaphy Track (später mehr dazu). Wir haben dann gemeinsam das Land per Zug durchquert, von Greymouth über die Südalpen nach Christchurch. So eine Bummelbahn stampft die Berge rauf und durchquert etliche Viadukte und schnaubt durch unzählige Tunnel während der geneigte Fahrgast auf Plattformen im Freien (Viadukt) oder Dunkeln (Tunnel) steht. In Christchurch haben wir uns den Ruß von der Stirn gewischt, den anhänglichen Damen mittleren Alters am Nachbartisch Lebewohl gesagt und haben drei Tage dieses malerische Städtchen erkundet.
2) Dann kam Aída runter geflogen und zu dritt ging es in einem Jucy Campervan gen Süden. Diese Karren sehen wirklich so aus, wie sie heißen: grassgrün und Elton John lila. http://jucy.co.nz/ Da Aída und der Freund jeweils unter 60 kg wiegen und nur 30cm zum Schlafen brauchen passten wir auch alle gut rein und ich als Riesenbaby in die Mitte.
3) Die ersten Tage haben wir an der Ostküste Steine und Tiere beguckt, hauptsächlich Felsformationen im Wasser und zu land und Pinguine und Meersäugetiere wie Robben und Seelöwen. Abgeschlossen haben wir den Küstenstreichen mit Stewart Island und Kiwis erspähen, leider hatte ich kein Glück.
4) Dann ging es rauf zu den Gletschern und schlechtem Wetter an der Westküste. Als wir aufgrund letzterem einen Tag auf die Gletschertour am Fox warten mussten parkten wir unseren Toyota Previa an einem wunderschönen Aussichtspunkt an einem kleinen Flüsschen und wachten mit einer super Sicht auf Mount Cook auf.
5) Nach einem kurzen Zwischenstopp in Queenstown zum Duschen (eine Woche geht immer ohne) und Wäsche waschen ging es dann weiter ins Fjordland.
6) Dank glücklicher Abfahrtszeiten und der Nebensaison konnten wir zu einem guten Preis auf eine Bootstour im Doubtful Sound springen. Das Wetter war mehr als prächtig, der schönste Tag des Urlaubs - bis dahin. Mir sind die Augen rausgefallen. Ich saß die ganze Zeit da und dachte, das ist einfach zu viel, um alles aufzunehmen. Irgendwann konnte ich aber entspannen und einfach die Schönheit genießen. Rechts und links türmen sich dicht bewaldet die Klippen auf, im Hintergrund hohe, schneebedeckte Berge, vor uns das weite Meer und rechts und links Wasser, Robben, Pinguine, Seitenarme und Inseln.
7) Am selben Abend fuhren wir die einsame Straße zum Milforn Sound rauf. Die Schilder "Avalanche Area - No stopping" waren Respekt einflößend und die Nacht mitten in den Bergen am Straßenrand hatte was von "Houston, wir haben ein Problem". Man fühlte sich wirklich einsam, eine leicht bedrückende aber dennoch friedvolle Einsamkeit. Am nächsten Morgen hatte Gott wieder die Erde geküsst und die Sonne lachte über den See als wir früh morgens in einem Schlauchboot an den Beginn des Tracks gebracht wurden. (Eigentlich ja das Ende, da ddie rassistische Politik der Parkrangers uns nicht den ganzen Wanderweg machen ließ) Es folgten zwei absolut sonnige Tage in T-shirt und Shorts im Schnee mit tausend Stops bei denen die Kameras surrten. McKinnon Pass im Winter ist das Beste, was ich in Neuseeland gesehen habe. Da stockt einem der Atem und es fällt leichter an Schöpfung zu glauben.
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