Thursday, June 11, 2009

Angus MacGyver

Ihr wisst gar nicht, was man mit einer Zange, einem Taschenmesser und einer Konservendose so alles Tolles machen kann, wenn die Zeltstange gebrochen ist.
Leider hatte ich kein Kaugummi...
Die nächste Herausforderung wird eine Rauchbombe mit einer Kugelschreiberfeder, einem Pfefferstreuer und einer Kautschuk Schuhsohle...

we don't need no water

Zurück auf die Südinsel. Nach dem wir unsere Gruppenkrise am Mount Cook überwunden hatten, sind wir über Arthur's Pass an die Westküste gefahren. Auf dem Weg sind wir den Avalanche's Peak "gewandert" Ein Track der Stärke 4 von 4 war auch wirklich kein Spaziergang. Eine Spanierin hat früh erkannt, dass es zuviel für sie war und ich bin an meine Grenzen gestoßen. Alvaro lief wie ein kleines Kind voraus und verbrachte die MittagsPAUSE damit, 1,5 Stunden lang kletternd nach Schnee zu suchen. Das Resultat am Abend war, dass er halb tot kaum aus dem Auto zu kriegen war, um sich eigenständig in den Schlafsack zu rollen.

Wir hatten einen malerischen Zeltplatz gefunden, das Zelt war aufgebaut, die Mädels waren am Kochen, ich wollte gerade Walterio parken, als ich vor mir eine Feuerwand sah.
- Diese Blogs laden ja immer zur Selbstschmeichelei ein, ich versuche dem zu entgehen -
Es ging alles sehr schnell: Schalthebel auf P, raus aus dem Auto, zu Aida gerannt, Gaskocher weggeschmissen, rüber zur brennenden Vorratskiste, Deckel kaputt geschlagen, Kiste umgeworfen, Feuer aus, Flip-Flops gesucht...
Aida bat mich in Zukunft den Kartuschenwechsel des Gaskochers zu übernehmen.

Monday, June 8, 2009

and another link: Rotorua the resort for the rich and famous

http://picasaweb.google.com/danwrahn/Pictures6Rotorua?authkey=Gv1sRgCL2Gh43tnOLzfw#

Letztes WE waren wir dort und haben uns Schlammbaeder angeguckt und sind in heisse Baeder gesprungen.

track suit pants rule!




Posted by Picasa

Experimenting

Ihr seht, ich probiere noch aus, wie ich euch meine Fotos zu gaenglich machen kann.
Oben seht ihr Manoel und Marie, das Spanisch-Franzoesische Paar, das sich in England kennen gelernt hat.
Weiter unten auf den Bildern huelle ich mich in Franzoesische Nationalfarben und sehe praechtig aus...

Die Bilder auf dem WE-Album sind bisher noch uneditiert und etwas zufaellig, ich verspreche, die naechsten sorgsamer auszuwaehlen und euch eine exklusive Selektion zu kommen zu lassen, die euch nicht erschlaegt.

Ueber weiteres Feedback von meinen kundigen Freunden freue ich mich natuerlich sehr. (Dauert es lange die Bilder zu oeffnen?, funktionieren die Links, sitzt meine Frisur?)

Murrays Bay School and bridgecrossing

http://picasaweb.google.com/danwrahn/DeutschmobilAndBridgecrossing?authkey=Gv1sRgCL37nbeC7-6qqQE#

this is Auckland

http://picasaweb.google.com/danwrahn/3WeeksInAuckland?authkey=Gv1sRgCNm6kYLp1Z_gBQ#

Saturday, June 6, 2009

in Rainbows

In keinem anderen Land habe ich in meinen zarten 27 Jahren mehr Regenbögen gesehen als in dem Land der langen weißen Wolke. Sogar Irland kann mit dem fröhlichen Wechsel aus Sonnenstrahlen und Niederschlag nicht mithalten. Doch hinter der Quantität steckt auch Qualität, die Farben sind so satt und grell, jede PACE Flagge (Irak-Krieg-Demos in 2003 - ihr erinnert euch?) würde vor Neid erblassen!

Friday, June 5, 2009

Queen Charlotte the charming old lady

Nennt mich einen Idioten, aber ich habe im Zugen eines Anflugs von Purismus und Naivitaet wirklich nur meine neuen Wanderstiefel auf den 3 Tages Marsch mitgenommen. Die Fuenfmarkstueck grosse Blase an der rechten Ferse war noch nicht mal das Schlimmste. Der hohe Schaft der Stiefel hinterliess Druckstellen an den Knoecheln, wie ich sie nur aus den Geschichtsbuechern bei der Hexenbefragung kannte.
Weiter oben an meinem Koerper war aber alles ok und was meine Augen sahen war schier fantastisch: Die "Sounds" sind Buchten, wie Fjorde, aber nicht durch Gletscher geformt. Sie ragen wie Arme ins tuerkisblaue Meer und heben sich durch Sand und dichten Bewuchs kontrastreich von der Wasseroberflaeche ab. Die Sonne spielte mit den Lichtreflexionen und trieb uns den Schweiss auf die Stirn. Insgesamt hatte der Track 71 km, die wir in 27, 23 und 21 km Etappen bewaeltigen. Wir schliefen in sogenannten DOC Campsites (Department of Conservation) fuer einen Obolus von $6 Doller pro Person. Dafuer gab es einen Wasserhahn, ein Dixieklo und einen Tisch mit Baenken. Da wir die erste Nacht gefuehlt mehr gefroren hatten als Reinhold Messner und Arvid Fuchs in Groenland, entschieden wir, uns alle in ein Zelt zu quetschen, was thermisch eine Verbesserung herbeifuehrte allerdings den Sauerstoffgehalt reduzierte. Ausserdem transperierten wir alle waehrend 5-7 Stunden langem Wandern doch stark und vermissten die Dusche abends ein wenig. Das trug zu einer gemuetlichen Atmosphaere im Zelt herheblich bei.
Dei Spanier ruhten nach Abschluss der Wanderung auf einer Wiese liegend aus, waehrend ich meine geplagten Fuesse and das Gehen ohne Schuwerk gewoehnte. Mein Glueck: auf der Wiese wimmelte es nur so von "Sun Flies", die die Spanier zerstachen und sie den Rest des Urlaubs fluchend und kratzend verbrachten. Ohne Schadenfreude bin ich froh, dass mir das erspart blieb.

Luke Easter

Ich schulde euch ja noch ein paar Erlebnisse auf der Suedinsel. Ich werde mich deshalb in den naechsten Beitraegen ueber die Landschaft Neuseelands und meinen kleinen Erlebnisschen auslassen.
Zunaechst einige Fakten: Als ihr euer Passionsfasten gebrochen habt, betrat ich die suedliche Haelfte Neuseelands.
Zuvor hatte ich am Karfreitag um 7.00 Uhr morgens einen der Spanier abholen wollen. Dieser hatte sich die Ohren mit Ohrenstoepseln zu gepropft, um trotz der ausgelassenen Mitbewohnerin schlafen zu koennen. Leider hoerte er weder Wecker, noch Telefon, noch Klopfen. Doch das Schicksal wendete sich, als sein Mitbewohner Simon an der Tuer auftauchte.

Ein Exkurs: Simon ist in seinen Dreissigern, Veganer, Indienreisender, traegt bevorzugt handgemachtes Schuhwerk, Wollpulli und langes Haar. Sein Geld verdient er als IT-Fachmann bei Fujitsu. Ich bin froh ab und zu so etwas wie Individualismus hier anzutreffen.

Ich weiss nicht, ob Simon gerade mit Meditieren fertig war, er immer so frueh aufsteht oder der Karfreitag ihm so heilig ist, dass er ihn in aller Herrgottsfruehe beginnt. Jedenfalls oeffnete er mir Tuer und Tor und ich stand eine Minute spaeter bei Alvaro im Zimmer, der sich sicher Schoeneres vorstellen kann als mit: "Steh auf du Sau" geweckt zu werden.
- Hier ging beim Schreiben mein Fankurven-Temperament mit mir durch, ich weckte ihn natuerlich zuckersuess und entgegnete auf sein "Mierde!!!" mit: "No worries!"

Ostersamstag waren wir dann in Picton, einer verschlafenden Hafenstadt, und organisierten den "Queen Charlotte Track", doch davon mehr im naechsten Post.

Cop Land

Du liebe Guete, zum Glueck habe ich noch keine Bekanntschaft mit den neuseelaendischen Polizisten gemacht. Man sieht sie nur immer wieder auf der Autobahn in Lauerstellung, in der Innenstadt beim Patrullieren oder auf Postern am Strassenrand, die Autofahrer vor dem Rasen warnen.
Letzte Woche kam ich gerade von der Nachhilfe und rutschte noch sportlich ueber eine kirschgruene Ampel auf der zweispurigen Umgehungsstrasse, als ich im Rueckspiegel hektisch blinkende rot-blaue Leuchten erblickte, begleitet von einer gehaessigen Sirene, dem amerikanischen Film-Martinshorn nicht unaehnlich. Mit einem Fluch auf den Lippen fuhr ich links ran, nur um von dem Polizeiwagen mit hoher Geschwindigkeit ueberholt zu werden. Doch statt mit Kelle und einem "Wissen Sie warum wir sie anhalten?" aus dem Wagen auszusteigen, bogen die Gesetzeshueter in ihrem Holden einfach ab und rasten einem mir unbekannten Ziel entgegen. Vermutlich wollte ein 17 Jaehriger ein Bier bestellen...

Crowded at the Museum

Es ist zwar schon eine Weile her, aber dieses Erlebnis ist einfach mitteilenswert. An einer meiner Schulen war eine Schulgruppe aus Stade in Norddeutschland zu Besuch. Heinrich, der sympathische Biologie- und Geschichtslehrer war nicht nur sehr von Neuseelands Flora und Fauna angetan, sondern auch sehr an Popmusik interessiert. Dank der guten Kontakte eines einheimischen Journalisten, der seines Zeichens der Ehemann der Deutschlehrerin an einer meiner Schulen ist, kamen Heinrich und ich in den Genuss eines besonderen Konzerterlebnisses.
"Late at the Museum" wird diese Mischung aus Getraenken, DJ-Musik, Diskussionsrunde und Konzert genannt. Nach den offiziellen Zeiten oeffnet das Auckland Museum alle zwei Monate seine Pforten fuer spezielle Veranstaltungen und beweist, dass Kultur auch immer im Hier und Jetzt zu Hause ist und wandelbar sich im Leben der Menschen manifestiert und so erlebbar wird.
Mit Sekt, Bier und Orangensaft wurde eine gute Stunde zu lockerer DJ-Mucke geplaudert, bis dann fuer eine weitere Stunde Persoenlichkeiten des oeffentlichen Lebens in Aotearoa ueber die Identitaet der Neuseelaender debatierten. Diese Diskussion war aeusserst interessant, sehr humorvoll gefuehrt und unverkennbar aus der Perspektive der Mittelschicht gehalten. Soziale Haertefaelle wurden ausgeblendet und ab und zu fielen die Podiumssprecher in eine leichte Verherrlichung dieses Inselstaates, jedoch gepaart mit Selbstironie.

An dieser Stelle gestatte ich mir darauf hinzuweisen das Identitaet und Nationalitaet nicht nur seit Fontane ein aeusserst weites Feld sind und die Abwesenheit aus dem zugewiesenen Heimatland genau diese Fragen und Denkprozesse anregt. Insofern war diese Diskussion fuer mich wirklich interessant.

Doch nun zum Hoehepunkt des Abends. In Zeiten, als wir in Deutschland unter musizierender Familie noch die "Kelly Family" oder bestenfalls die "Jackson Five" kannten, tourten die "Finn-brothers" als Teil der Australisch/ Neuseelaendischen Band "Crowded House" durch Ozeanien.

Wie das in grossen Familien so ist - Gerade heute habe ich gelesen, dass Allessandro Riedle, der Sohn des frueheren Weltklasse Stuermers Karl-Heinz Riedle, beim VfB Stuttgart angeheuert hat - faellt der Apfel nicht weit vom Stamm. Neil Finns Sohn Liam (bitte nicht als Hommage an die Puebelrocker aus Manchester verstehen) ist mittlerweile auch ein sehr erfolgreicher Pop- und Folkmusiker. Ich war Zeuge des ersten live Auftritts von Vater und Sohn und das in den hohen Hallen des Museum Foyers. Vater Neil am Fluegel nippte ab und zu am Glas Rotwein waehrend Sohn Liam die Gitarre anschlug und mit klarer Stimme alte Crowded House Stuecke und neue Lieder aus eigener Feder sang.
Das Konzert hatte etwas von Hausmusik in einem irischen Pub in Zeitlupe. Zwischendurch gab Neil auch einige Familienanekdoten zum Besten und entbloesste seine Leder Stifelleten - ganz der Rockstar der 80er Jahre.
Die Atmosphaere laesst sich wohl am Besten mit dem Wort "heimelig" beschreiben.

Am naechsten Tag ging ich zu einem Kellerplattengeschaeft und erstand ein "Best of Crowded House" Album und eine Liam Finn Cd.